Im nordrhein-westfälischen Handwerk befanden sich Ende 2022 rund 8 000 Personen weniger in Ausbildung als 2013. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, machten insgesamt 76 737 Personen eine duale Ausbildung im Handwerk. Das waren 9,3 Prozent weniger als 2013 (damals: 84 573). Die Ergebnisse stammen aus der Berufsbildungsstatistik zum Stand 31.12.2022; die Daten wurden dem Statistischen Landesamt unter anderem von den NRW-Handwerkskammern gemeldet.

 

Nachdem die Zahl der Handwerks-Azubis von 2013 bis 2016 um 7 311 zurückgegangen war, hatte es bis 2019 einen Anstieg der Auszubildenden im Handwerk um 2 682 gegeben. Seit Beginn der Coronapandemie ist die Zahl der Azubis aber wieder rückläufig. Die Zahl aller Auszubildenden im dualen System ist im Zehnjahresvergleich sogar noch stärker zurückgegangen als im Handwerk: Mit 274 755 Azubis befanden sich Ende letzten Jahres 13,5 Prozent weniger junge Menschen in einer dualen Ausbildung als 2013 (damals: 317 742).

 

Im Handwerk ist die Zahl der weiblichen Auszubildenden im Vergleich zum Jahr 2013 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Ihre Zahl sank von 17 577 um 34,6 Prozent auf 11 496 im Jahr 2022. Bei den Männern lag der Rückgang bei 2,6 Prozent. Der Männeranteil in Handwerksberufen stieg aufgrund dieser Entwicklung im Zehnjahresvergleich von 79,2 Prozent auf 85,0 Prozent.

 

Die Rangfolge der zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufe im Handwerk hat sich 2022 im Vergleich zu 2013 nur wenig verändert: Auf den ersten drei Plätzen lagen in beiden Jahren die Ausbildungsberufe Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Elektroniker/-in und Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Allerdings hat sich die Zahl der Azubis in den Top-10-Berufen unterschiedlich entwickelt.

 

Im Zehnjahresvergleich verringerte sich beispielsweise die Zahl der Auszubildenden im Friseurhandwerk überdurchschnittlich (−43,0 Prozent). Bei den Elektroniker(inne)n (+28,5 Prozent) und Anlagenmechaniker(inne)n für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (+24,1 Prozent) war dagegen ein überdurchschnittlicher Anstieg zu verzeichnen. Konstant blieb die Zahl der Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk.

 

TOP 10 DER AUSZUBILDENDEN IN NORDRHEIN-WESTFALEN IM AUSBILDUNGSBEREICH HANDWERK

AUSBILDUNGSBERUF
2013
2022

 

ZAHL DER AUSZUBILDENDEN
RANGZIFFER
Veränderunggegenüber 2013
KRAFTFAHRZEUGMECHATRONIKER/-IN
11 940
12 426
1
+4,1 %

 

ELEKTRONIKER/-IN
8 127
10 437
2
+28,5 %

 

ANLAGENMECHANIKER/-IN FÜR SANITÄR-, HEIZUNGS- UND KLIMATECHNIK
8 022
9 954
3
+24,1 %

 

TISCHLER/-IN
4 815
4 521
4
–6,1 %

 

MALER/-IN UND LACKIERER/-IN
4 665
3 807
5
–18,4 %

 

FRISEUR/-IN
5 742
3 276
6
–43,0 %

 

DACHDECKER/-IN
3 132
3 132
7
+0,0 %

 

METALLBAUER/-IN
4 680
3 021
8
–35,4 %

 

FACHVERKÄUFER/-IN IM LEBENSMITTELHANDWERK1)
4 335
1 746
9
–59,7 %

 

KAUFMANN/-FRAU FÜR BÜROMANAGEMENT1)
2 061
1 713
10
–16,9 %

 

1) Ausbildungsberuf im Bereich Industrie, Handel u. a., in dem das Handwerk ausbildet und zuständige Stelle ist. Hinweis: Tabelle enthält gerundete Werte. (IT.NRW)