Sechs neue 3D-Drucker surren neben dem Fotolabor des Niklas-Luhmann-Gymnasiums. Sie produzieren Bauteile für einen LED-Uhr, die mit dem Smartphone gesteuert auch als Lightshow z. B. zu Musik genutzt werden kann.
Die sechs 3D-Drucker gehören zum Projekt „Hybrider 3D-Druckerkurs“ vom zdi-Zentrum Lippe.MINT. 12 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 vom Niklas-Luhmann-Gymnasium haben in diesem Jahr von August bis Dezember daran teilgenommen. Eine Besonderheit an dem Projekt ist, dass Schülergruppen in virtuellen Druckerwerkstätten von Dozenten online betreut werden. Dies geschieht live über ein Lernmanagementsystem mit Videotool. Auch Aufgaben und Arbeitsblätter stehen online zur Verfügung und können bei Bedarf abgerufen werden. Ein Dozent des zdi-Zentrums Lippe.MINT ist vor Ort und hilft ggf. den Schülerinnen und Schülern bei der Arbeit mit den Programmen.
Die Jugendlichen hatten die Aufgabe einen 3D-Drucker aus einem Bausatz zusammen zu bauen, zu justieren, ein Produkt zu konstruieren und zu produzieren. Das Produkt, eine Micro Controller gesteuerte LED-Uhr, musste als erstes konstruiert werden. Die entsprechenden technischen Zeichnungen, aus denen die Druckdateien gewonnen werden, erstellten die Schülerinnen und Schüler mit einem CAD-Programm am Computer.
Das Fotostudio in der Schule wurde kurzerhand um ein 3D-Druckzentrum erweitert in dem die 3D-Drucker ihre Arbeit verrichten konnten, nachdem sie mit den entsprechenden Dateien von den Schülerinnen und Schülern „gefüttert“ worden sind. Aus den Teilen wurde dann die Uhr händisch gefertigt, mit LEDs und Micro Controllerbaustein versehen und mit dem Smartphone programmiert. Die LED-Uhr konnten die Jugendlichen mit nach Hause nehmen. Die 3D-Drucker verbleiben in der Schule und sollen für weitere Projekte, auch im Unterricht, genutzt werden.
„Das war eine tolle Erfahrung, nicht nur für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Wir haben einen umfangreichen Kurs mit ungewöhnlicher Online-Betreuung, viel Praxis und einem top aktuellen Thema durchführen können. Man entdeckt als Lehrkraft in solchen Projekten immer wieder neue Stärken bei unseren Schülerinnen und Schülern. Und dass wir die 3D-Drucker behalten können, bringt uns in Zukunft sehr viel für unseren Unterricht und unsere AGs. Die Ideen dafür sind im Kollegium jetzt schon da!“, sagt Florian Tappe, MINT-Lehrer am Niklas-Luhmann-Gymnasium. So möchte der Kunstunterricht beispielsweise mit einem Schmuckprojekt starten.
„Eigentlich ist dieses Format als „Notnagel“ während der Coronazeit entstanden, als Schülerinnen und Schüler nicht in unsere Werkstätten und Labore durften. Inzwischen ist das Format etabliert. Wir haben bereits sieben Projekte in Lippe über jeweils ungefähr ein Schulhalbjahr durchgeführt und dabei ca. 50 3D-Drucker in den Schulen verteilt. Wir führen die Projekte unter Nutzung kostenloser Open Source Lernmanagementsysteme mit Videotools auf eigenen Servern durch. Dadurch sichern wir Qualität und Datenschutz bei minimalen Kosten. Auch die Programme, die durch die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler genutzt werden sind kostenlos verfügbar.
Sie können also gleich weitermachen, wenn ein 3D-Drucker unter dem Christbaum liegt. Wenn die jungen Menschen, auch durch die Teilnahme an unserem Projekt, dann noch einen MINT-Beruf und/oder ein MINT-Studium ergreifen, freuen wir uns umso mehr.“, teilt Thomas Mahlmann vom zdi-Zentrum Lippe.MINT mit. Die Projekte werden mit Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert. Die „hybrid“ eingesetzte Technik wurde über das Programm React.EU gefördert.
Pressemeldung: Lippe Bildung eG