Der Kreis Lippe hat 2023 beim European Energy Award (EEA) als beste Kommune in Deutschland und viertbeste in Europa abgeschnitten. Insgesamt konnten 83 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden. Damit hat die Verwaltung bereits zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung in Gold erhalten. Das Zertifikat ist nun vier Jahre gültig. „Die Auszeichnung ist eine Bestätigung dafür, dass der Kreis Lippe im Kampf gegen den Klimawandel auf dem richtigen Weg ist und seiner Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz nachkommt“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Es spornt uns an, weiter zu machen, denn Klimaschutz ist und wird immer wichtiger. Wir machen es gut, und das soll auch so bleiben“, sagt er.
Der EEA prüft in sechs Handlungsfeldern die energie- und klimaschutzrelevanten Prozesse einer Verwaltung. Er reicht von der Energieeffizienz der kreiseigenen Gebäude über die Ausstattung der Fahrzeugflotte bis hin zur Qualität des Strom- und Wärmebezuges oder der Aktivitäten in der kommunalen Klimaschutzbildung. In jedem Feld musste die Verwaltung mindestens 75 Prozent der Punkte erreichen. „Wir liegen in allen Handlungsfeldern darüber, in den meisten sogar deutlich“, sagt Dr. Ute Röder, Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe.
Sechs Handlungsfelder
Im Handlungsfeld Entwicklungsplanung und Raumordnung wird die strategische Ausrichtung und die geschaffenen Rahmenbedingungen eines Kreises hinsichtlich der Klimaschutz-Herausforderungen bewertet.
Den kreiseigenen Gebäuden ist mit dem Handlungsfeld Kommunale Gebäude und Anlagen eine weitere Bewertungskategorie gewidmet, in die vor allem die Verbrauchswerte für Strom und Wärme eingehen. „Hier wird sich künftig widerspiegeln, dass wir den Energiebedarf des Kreishauses dank der Fassadensanierung um mindestens 55 Prozent gesenkt haben. Diese Maßnahme ist eine von vielen innerhalb des Projekts „Lippe Re-Klimatisiert“ gewesen, mit welchem wir den kommunalen Klimaschutz in der Praxis vorleben“, sagt Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität beim Kreis Lippe.
Im Handlungsfeld zur Ver- und Entsorgung wurde beleuchtet, wie der Kreis Lippe mit dem in den Kommunen anfallenden Müll umgeht. Viele Punkte gab es an dieser Stelle für die vorbildliche Bioabfallverwertung im Lemgoer Kompostwerk.
Das Handlungsfeld Mobilität betrachtete die eigene Fahrzeugflotte des Kreises, die Qualität des ÖPNV-Angebots und das Rad- und Fußwegenetz. „Viele unserer Fahrzeuge, mit denen Mitarbeitende auf Außentermine fahren, sind E-Autos. Wir haben mit der KVG und dem Eigenbetrieb Straßen außerdem engagierte Stellen, die den ÖPNV und den Rad- und Fußverkehr im Kreis weiterentwickeln“, sagt Dr. Ute Röder.
Die meisten Punkte gab es für das Handlungsfeld „Interne Organisation“. Hier konnten unter anderem durch das jährliche Monitoring der eigenen Klimaschutzmaßnahmen, die vorbildliche Berücksichtigung der Klimaschutzbelange im Kreishaushalt oder nachhaltige Beschaffungsmaßnahmen 92 Prozent der erzielbaren Punkte erreicht werden.
Das sechste und letzte Handlungsfeld Kommunikation und Kooperation rundete die hervorragende Gesamtwertung ab. Hier würdigte der EEA insbesondere die gute Netzwerkarbeit mit Kommunen, Bevölkerung, Wirtschaft, Gewerbe und Industrie.
Nutzen kann der Kreis die Auszeichnung beispielsweise bei Bewerbungen um Fördertöpfe für Klimaschutzprojekte. So war sie bereits in der Vergangenheit unter anderem eines der Hauptargumente für die Teilnahme an der Bundes-Exzellenzinitiative „Masterplan 100 % Klimaschutz“. Im April überreicht das Land NRW dem Kreis Lippe den Award in Düsseldorf.