Blick auf gefällte Buchen, deren Stämme innen von Pilzen befallen sind, deutlich zu erkennen an den schwarzen Verfärbungen. (Fotos: LVL)

Aktuell mussten in einem Areal bei Glashütte (Schieder-Schwalenberg) kranke Bäume entnommen werden.

 

Das massive Baumsterben in den vergangenen Dürrejahren in Lippe betraf vorrangig eine Baumart: die Fichte. Als Flachwurzler hatte sie in Perioden extremer Trockenheit dem Borkenkäfer nichts entgegenzusetzen und starb großflächig ab. Ihr Anteil in den Landesverbandswäldern sank von ursprünglich 20 Prozent auf aktuell 8 Prozent. Doch nun macht auch die Buche, die in Lippe bis vor wenigen Jahren optimale Wuchsbedingungen vorfand, den Kolleginnen und Kollegen in der Forstabteilung Sorgen: Seit vergangenem Jahr registrieren sie zunehmend Schäden an älteren und alten Buchen, die darauf hindeuten, dass auch diese Baumart unter den Folgen des Klimawandels leidet.

 

„Wir beobachten in all unseren Wäldern geschädigte Buchen, und zwar zuerst an südwestlichen Hanglagen, wo vor allem im Sommer eine sehr starke Sonneneinstrahlung wirkt“, erläutert Jan-Otto Hake, Leiter der Forst-abteilung des Landesverbandes Lippe. Zunächst treten Vergilbungen in den Kronen auf, in der Folge sterben Kronenteile bzw. Äste komplett ab. Vielfach sind Rindenschäden durch Sonnenbrand zu beobachten, infolge derer Pilze bei den geschwächten Bäumen ein leichtes Spiel haben.

 

„Bei gefällten, geschädigten Buchen fallen darüber hinaus schwarze Verfärbungen auf, die das ganze Stammholz in Form von Einsprengseln durchziehen und ebenfalls auf Pilzbefall zurückzuführen sind. Dadurch wird das Holz entwertet und ist leider für höherwertige Weiterverwendungen nicht mehr geeignet“, so Hake. Die Schäden lassen darauf schließen, dass die Wurzeln in diesen Hanglagen bei Dürreperioden komplett den Anschluss an Wasser verloren haben und die Wasserleitungen in den Stämmen irreversibel gekappt wurden.

 

Aktuell betroffen ist zum Beispiel ein Areal rund um die Herlingsburg, nordöstlich vom Ortsteil Glashütte der Stadt Schieder-Schwalenberg gelegen. Hier musste Revierförster Yannick Hartmann einen Großteil von Buchen entnehmen, weil diese geschädigt waren: „Die Fällarbeiten waren nicht ungefährlich für unsere Forstwirte. Zum einen können abgestorbene Äste herunterfallen, zum anderen können Stämme, denen innere Schäden und Verfärbungen nicht anzusehen sind, beim Fällen regelrecht zerbersten“, betont Hartmann.

 

In den Bereichen, wo Hartmann kranke, geschädigte Bäume fällen musste, setzt er auf Naturverjüngung: „Zahlreiche junge Buchen wachsen hier bereits nach. An Stellen, wo die Verjüngung nicht ausreicht, werden wir nachpflanzen, vermutlich mit Eichen und Lärchen.“ Jan-Otto Hake vermag noch nicht abzuschätzen, wie sich die Schadlage bei Buchen in den Wäldern des Landesverbandes in den nächsten Monaten entwickelt: „In jedem Fall bekommt auch diese Baumart mittel- bis langfristig Probleme mit dem Standort Lippe, wenn es bei den prognostizierten Dürreperioden vor allem im Sommer bleibt.“

 

Pressemeldung: LVL