V.l. Winfried Kipke (Kämmerer Stadt Blomberg), Bürgermeister Christoph Dolle, Juliane Mauermann (Projektkoordinatorin der Bau- und Immobiliengesellschaft Blomberg), Architektin Verena Lütkemeier (EPU Holding GmbH), Geschäftsführer Eugen Unruh (EPU Holding GmbH) und Schulleiter Torsten Mewes. Foto: Stadt Blomberg

Die Suche nach einem Generalplaner für den Erweiterungsbau der Grundschule am Weinberg, ist abgeschlossen. Nach langem Auswahlverfahren, begleitet von der Kommunalagentur, stimmte der Stadtrat in seiner Sitzung am 01. Februar zu, das Architekturbüro EPU Holding GmbH aus Detmold mit den Planungsleistungen für den Neubau zu beauftragen. Mit diesem Schritt ist der Startschuss für die zeitnahe Umsetzung gefallen. Als Generalplaner verfügt das Unternehmen über umfangreiche Expertise und hat bereits viele erfolgreiche Projekte im Bildungsbereich realisiert. „Unser Ziel bei Bildungseinrichtungen ist es ein ‚Haus des Kindes‘ zu schaffen. Wir planen offene Zonen und Differenzierungsräume, um das eigenständige Lernen zu fördern“, erklärt Architektin Verena Lütkemeier.

 

Der Erweiterungsbau ermöglicht, die Anforderungen durch den zukünftigen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz umzusetzen und moderne sowie den pädagogischen Anforderungen entsprechende Unterrichtsräume bereitzustellen. Auch für den Fall, dass an der grundsätzlich vierzügig ausgestalteten Schule in Ausnahmefällen eine fünfte Klasse eingerichtet werden muss, soll der Erweiterungsbau zusätzliche Raumkapazitäten gewährleisten. Dabei wird besonderer Augenmerk auf eine innovative und nachhaltige Architektur gelegt, die den Bedürfnissen der Schüler*innen sowie der Lehrkräfte aber auch dem offenen Ganztag gerecht wird.

 

Aufgrund der derzeitigen Schülerprognosen werden an der Grundschule in den nächsten Schuljahren konstant ca. 400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Nach einem leichten Anstieg in den zurückliegenden Jahren geht die Prognose ab dem übernächsten Schuljahr ganz leicht auf einem Niveau um die 400 Schülerinnen und Schüler wieder zurück. Damit einhergehen kann möglicherweise auch eine teilweise Fünfzügigkeit in einzelnen Jahrgängen. Die Bereitstellung der notwendigen Klassen-, Fach- und Nebenräume ist im derzeitigem Raumbestand nicht möglich.

 

Die Grundschule am Weinberg braucht – das gilt insbesondere für die in die Jahre gekommenen, sehr kleinen Klassenräume im Altbau – insgesamt mehr Platz: Das Haus an der Friedrichstraße 12, gegenüber vom Hauptgebäude, wird abgerissen, um den neuen Gebäudetrakt zu errichten. „Herausfordernd ist sicherlich die Topografie sowie das enge Zeitfenster. Der Abriss soll in zirka zwei bis drei Monaten starten“, erklärt Architektin Verena Lütkemeier.

 

Der Erweiterungsbau – als erster Bauabschnitt im Gesamtkonzept Schulcampus – wird als „Clusterschule“ geplant – ein Ansatz, bei dem der pädagogischen Tendenz weg vom reinen Frontalunterricht und hin zu einem differenzierteren Lernen auch außerhalb des Klassenverbandes in Kleingruppen Rechnung getragen wird. „Schon im ersten Bauabschnitt soll die Option, beide Gebäude miteinander zu verbinden um somit eine Verbesserung der barrierefreien Zugänge zu ermöglichen, mit in Betracht gezogen werden.

 

Für den Campus Schule am Weinberg kann durch eine gezielte Erschließung eine Einheitlichkeit geschaffen werden, die sich auch im Gestaltungskonzept wiederfinden soll“, betont Juliane Mauermann, Projektkoordinatorin der Bau- und Immobiliengesellschaft Blomberg. Die geschätzten Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Bei reibungslosem Verlauf ist mit einer Fertigstellung in 2025 zu rechnen.

 

„Die vor einigen Jahren in Auftrag gegebene Schulbedarfsplanung an Grundschulen hat vor allem einen größeren Bedarf an Differenzierungsräumen und offenen Lernbereichen für einen angemessenen modernen Unterricht deutlich gemacht. Es kam in den vergangenen Monaten zu vereinzelten Nachfragen, ob diese Maßnahmen im Zusammenhang stehen der Schließung der Grundschulen im Ortsteil Istrup und Paradies vor einigen Jahren. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Zügigkeiten, also die Anzahl der Klassen je Jahrgang im gesamten Stadtgebiet ist und bleibt seit vielen Jahren sehr konstant.

 

Ausschlaggebend für den Neubau sind die Bedarfe an Differenzierungsräumen und ganz wesentlich das avisierte Recht ab 2026 auf eine Ganztagsbetreuung, mit der zusätzliche Mehrzweck- und OGS-Bedarfe einhergehen“, erklärt Bürgermeister Christoph Dolle. Mit dem Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter hat die Bundesregierung den Anspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung rechtlich verankert: Ab August 2026 haben zunächst alle Grundschulkinder der ersten Klassen einen Anspruch darauf, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch wird in den Folgejahren um je einen Klassenjahrgang ausgeweitet.

 

Im zweiten Bauabschnitt soll auch das Bestandsgebäude einer Sanierung sowie Umbaumaßnahmen unterzogen werden, um die heute notwendigen Standards zu erfüllen. Aufgrund des aktuellen Raumbedarfes und vorausschauend auf die Baumaßnahmen, wird eine Containeranlage mit einem Raumbedarf von 4 Klassenräumen interimsweise zur Verfügung gestellt. Diese werden unterhalb des Weinbergs im Bereich des Jugendzentrums aufgestellt. „Für mich gibt es natürlich zwei Seiten der Medaille. Ich bin froh, dass es endlich los geht und das Ergebnis wird den Schulalltag sicher deutlich entspannen. Bis dahin wird es allerdings noch ein langer Weg und bedeutet natürlich auch allerhand Strapazen und Herausforderungen“, so Schulleiter Torsten Mewes.

 

Informationen zur Detailplanung werden nach Abschluss der Planungsphase der Öffentlichkeit sichtbar gemacht. „Eine enger Austausch mit der Schule aber auch Transparenz gegenüber der Bevölkerung, Schülerschaft und Eltern ist uns in diesem Prozess besonders wichtig“, ergänzt Bürgermeister Christoph Dolle abschließend.

 

Pressemeldung: Stadt Blomberg