Die Eurobahn stellt einen großen Teil ihrer Dienstleistungen auf der Strecke des „Leinewebers“ (RE 82) bis zum 5 Juli ein. Der RB 82 fährt noch vier Mal am Tag von Bielefeld nach Altenbeken und zurück. Thomas Jahn, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion findet das eine Unverschämtheit: „Besonders hart trifft es dabei die studierenden Pendler und die Berufstätigen zwischen Bielefeld, Lemgo und Detmold.
Diese werden in die verkehrstechnische Steinzeit zurückversetzt.“

 

Zur Erinnerung: Der RE82 ist die Schlagader der lippischen Mobilität.

Die Strecke erschließt rund 150.000 Fahrgäste pro Jahr. Davon allein aus Detmold (75.000), Horn-Bad Meinberg (25.000) Lage (35.000) und Oerlinghausen / Leopoldshöhe 25.000. Die Zahlen verdeutlichen die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Strecke. Dabei sind noch nicht die negativen Auswirkungen auf den Zubringerverkehr für Bielefeld und Altenbeken für den Fernverkehr berücksichtigt. Sämtliche Taktungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die auf den Schienenverkehr abgestimmt wurden, werden ad absurdum geführt.

 

In einer Nacht- und Nebelaktion wurden durch die Eurobahn die Maßnahmen beschlossen. Bemerkenswert dabei ist, dass selbst Mitglieder der Verbandsversammlung des NWL aus Lippe von dieser Maßnahme nicht wussten und davon aus der Zeitung erfahren mussten. Das lippische Verbandsmitglied Kurt Kalkreuter dazu: „Ich habe von den Maßnahmen und Veränderungen auf den Linien auf erst durch eine Nachfrage von Radio Lippe erfahren. Die Verbandsleitung bzw. Geschäftsführung hat die Mitglieder vorab nicht informiert.“

 

Die Gründe für die Maßnahmen liegen an der finanziellen Schieflage der SPNV-Betreiber.

Gründe sind u.a. gestiegene Betriebs- und Personalkosten bzw. ein eklatanter Personalmangel. Der Rückzug der Abellio im Jahr 2022 und der Kauf der Westfalenbahn durch die Benex sind nur zwei Beispiele für die Bewegung am Markt. Dabei ist es für die Fahrgäste letzten Endes unerheblich, welcher Betreiber diese befördert. Wichtig ist wieder Stabilität und Verlässlichkeit in den SPNV zu bekommen. Dazu gehören zum einem eine wirklich auskömmliche und verlässliche Finanzierung des SPNV, zum anderen ein verlässlicher und kompetenter Betreiber. Da sich die Betreiber am Markt nach und nach zurückziehen, stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll sein kann, dass der NWL selber einen internen Betreiber schafft, um so optimal den SPNV im Verbandsgebiet des NWL zu organisieren.

 

Die SPD-Kreistagsfraktion fordert daher den NWL und seine Verbandsversammlung auf zu prüfen, inwiefern es Handlungsoptionen gibt, einen internen Betreiber zu entwickeln, damit der Schienenverkehr im Verbandsgebiet des NWL wieder zuverlässig und pünktlich funktioniert. „Darüber hinaus soll der NWL Maßnahmen ergreifen, damit die Einschränkungen so schnell wie möglich wieder zurückgenommen werden. Und das weit vor dem 5 Juli,“ fordert Thomas Jahn: „Wir freuen uns, dass unser Landrat Axel Lehmann sich kümmert und bereits Gespräche mit dem NWL geführt hat.“

 

Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion

 

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