Das Lippische Landesmuseum begeistert Besucherinnen und Besucher immer wieder mit seiner Vielfalt und den unterschiedlichen Bereichen. Von Steinzeitfunden und historischen Spielzeugen bis zu wertvollen Ölgemälden bietet das größte Regionalmuseum Ostwestfalens für jeden etwas. Nun hat man sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, um den Besuch noch spannender zu machen. Ab dem 14. Juni, passend zur Fußball-Europameisterschaft die dieses Jahr in Deutschland ausgetragen wird, lädt das Museum zu einem aufregenden Suchspiel ein – und das Beste daran: Es ist bereits im Eintrittspreis enthalten und kostet keinen Cent extra!
„In den Ausstellungsräumen sind die 24 Nationalflaggen der EM-Teilnehmerländer versteckt. Doch die Flaggen sind nicht zufällig platziert. Sie alle stehen in Verbindung mit den beeindruckenden Objekten der Sammlung. Damit verweisen wir auf die zahlreichen europäischen Verbindungen, die es schon in der Vergangenheit gab – mal mehr, mal weniger offensichtlich. Ein Flyer mit Hinweisen auf die gesuchten Länder begleitet die Besucherinnen und Besucher auf dem Rundgang. Letztendlich gilt es die 12 richtigen Länder zu finden, um das Lösungswort zu erhalten“, erklärt Mario Rakuša, Pressesprecher des Museums, das Konzept.
Das kurzweilige Suchspiel ist für Familien konzipiert, die sich auf überraschende und verblüffende Fakten freuen können. Spannende Objekte werden in den Mittelpunkt gerückt, die man vielleicht bei einem Museumsbesuch gesehen hat, ohne sich ihrer Bedeutung bewusst zu sein. Seien wir doch ehrlich: Es gibt Ausstellungsstücke, die in der Regel alles andere als selbsterklärend sind. Erst die Hintergründe machen die Exponate greifbar, schaffen Anknüpfungspunkte und können Besucherinnen und Besucher berühren. Dieses Suchspiel rückt viele diese Geschichten in den Fokus. Wer zum Beispiel den Bereich der Urgeschichte besucht hat, ist in erster Linie von den Mammutknochen, dem 300.000 Jahre alten Faustkeil und der Vielzahl an Äxten und Beilen beeindruckt. Spannend ist, dass es alles Funde aus Lippe sind.
Übersehen wird dabei oft ein überaus interessanter Fakt: Bereits in der Steinzeit war Europa eine Art Freihandelszone. So wurden beispielsweise Feuersteine aus Belgien und Frankreich sowie Jadeitbeile aus den italienischen Alpen in Lippe gefunden. Jadeit ist ein extrem hartes Gestein und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Werkzeugen. Auffällig ist, dass an den in ganz Europa gefundenen Beilen aus Jadeit kaum Gebrauchsspuren zu finden sind. Dies lässt vermuten, dass sie vor allem als Prestigeobjekte dienten.
Grenzüberschreitende Kontakte wurden auch später aufrechterhalten und gepflegt. Stilprägende Einflüsse in Architektur, Kunst und Mode kamen aus verschiedenen Ländern und wurden in Lippe übernommen. Künstler und Wissenschaftler aus Lippe suchten Inspiration in Europa. Ernst von Bandel, der im bayrischen Ansbach geborene Erbauer des Hermannsdenkmals, hielt sich immer wieder in Italien auf.
Aus jener Zeit stammt auch eines seiner markantesten Werke als Bildhauer: Die aus Carrara-Marmor gefertigte Statue der Thusnelda, der Gemahlin des Cheruskerfürsten Hermann. Die beeindruckende Figur ist ein prägendes Element der Ausstellung Mythos Varusschlacht. Das EM-Suchspiel ist ein unterhaltsamer Rundgang, der viele neue Erkenntnisse und verblüffende Fakten liefert. Besucherinnen und Besucher, Fußball-Fans und Fußball-Muffel können sich auf eine kurzweilige Entdeckungsreise freuen, bei der garantiert keine Langeweile aufkommt.
Pressemeldung: Lippisches Landesmuseum Detmold