Wie kann Wohnraum für die Studierenden geschaffen werden? Darüber diskutierten unterschiedliche Akteur:innen aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, potentielle Investor:innen und Vertreter:innen von Stadt und Kreis. Foto: TH OWL

Gerade in Ballungsgebieten gilt: Wohnraum ist ein knappes und begehrtes Gut. Aber nicht nur dort. Davon wissen Studierende auch bei uns ein Lied zu singen, die nicht mehr zu Hause bei den Eltern wohnen wollen oder können, etwa weil sie eine weitere Anfahrt haben. Im Zuge ihrer Internationalisierungsstrategie setzt die TH OWL darauf, junge Leute aus dem Ausland für ein Studium in Ostwestfalen zu begeistern. Und auch diese Internationals möchten gern eine vernünftige Unterkunft finden – möglichst in Campusnähe. Wie das perspektivisch gelingen soll, zeigte der Investorengipfel auf dem Innovation Campus Lemgo, zu dem die Hochschule kürzlich eingeladen hatte.

 

Unterschiedliche Akteur:innen aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, potentielle Investor:innen und Vertreter:innen von Stadt und Kreis waren in den InnovationSPIN gekommen, um sich zu informieren aber auch um selbst zu berichten und zum Netzwerken. „Die Region lebt davon, dass junge Leute zu uns kommen“, unterstrich TH-OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl im Zuge der Vorstellung der Hochschule. „Wir wollen Internationalisierung so denken, dass wir ein einmaliges Konzept haben.“

 

Der Anteil der internationalen Studierenden, diese kommen aus 77 Ländern, liege hochschulweit schon jetzt bei gut 13 Prozent, auf dem Campus in Lemgo gar bei 18 Prozent, so Professorin Dr. Uta Pottgiesser, TH-OWL-Vizepräsidentin für Kultur, Kommunikation und Internationales. Und es dürften mit Blick auf den neuen bilingualen Bachelorstudiengang General Engineering ab dem Wintersemester noch mehr werden. Schon jetzt liegt der Anteil der Internationals der TH OWL über dem landesweiten Hochschul-Durchschnitt.

 

„Wir müssen den Internationals Wohnraum anbieten – nicht erst, wenn sie schon da sind“, betonte Professor Krahl. Die Hochschule könne zwar selbst keinen Wohnraum schaffen, wohl aber die richtigen Leute an einen Tisch bringen. „Wir engagieren uns massiv, damit wir den Nachwuchsfachkräften von morgen ein entsprechendes Angebot machen und mit Wohnraum für Studierende werben können. Wir wollen unsere Standorte und die gesamte Region gemeinsam entwickeln.“

 

Professorin Pottgiesser zeigte anhand von Best-Practice-Beispielen, wie studentisches Wohnen in anderen Städten im In- und Ausland aussieht. Zudem schilderte die Expertin, welche Besonderheiten bei Planung und Realisation im Unterschied zum klassischen Wohnungsbau zu beachten sind, etwa spezielle Gemeinschaftsflächen. „Gemeinschaftliche Angebote und die Schaffung einer Community sind uns wichtig“, so Pottgiesser. Zudem müsse Wohnraum für junge Leute trotz hoher Baukosten und Grundstückspreise bezahlbar bleiben – und vor allem zügig geschaffen werden.

 

Um bei den Kosten zu bleiben: Auch die öffentliche Wohnraumförderung war ein Thema, über das Christine Simou vom Fachgebiet Bauverwaltung des Kreises Lippe referierte. Damit Investoren in den Genuss von Fördermitteln kämen, müssten bestimmte bauliche Voraussetzungen erfüllt sein, die zum Teil vom Standard abweichen oder diesen übertreffen. Ferner konstatierte Lemgos Bürgermeister Markus Baier, dass die Stadt bei der Vergabe von Grundstücken nicht der zu erzielende Preis im Vordergrund stehe, dieser werde nämlich zuvor festgelegt, sondern die Qualität des Konzepts.

 

Daniel Nunne von der Kögel + Nunne Bau GmbH aus Horn-Bad Meinberg fand nicht nur den Rahmen des von der TH OWL organisierten Investorengipfels auf dem Innovation Campus in Lemgo gelungen, sondern könnte sich auch vorstellen, für seine Kund:innen ein Studierendenwohnheim zu bauen. Zumal er selbst auf dem Campus in Detmold studiert und dort in einem Wohnheim gelebt habe. Ein Aspekt, auf den es ankomme, sei, ob potenzielle Investoren Fördermittel in Anspruch nehmen könnten.

 

Pressemeldung: TH OWL