Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in der Gegenwart. Genauer gesagt im Wintersemester 2024/2025. Das Sternwartenteam der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) um Professor Dr. Johannes Üpping hat sich auf die Fahnen geschrieben, fremde Welten zu erforschen und jede Menge Wissen spannend zu vermitteln. Allen Interessierten steht die 13-teilige Vorlesungsreihe zu Astronomie und Astrophysik offen. Die 90-minütigen Vorlesungen beginnen immer dienstags um 17.30 Uhr im Audimax, Raum 1.204 im TH-OWL-Hauptgebäude auf dem Innovation Campus in Lemgo. Los geht‘s am 8. Oktober. Studierende der TH OWL können die Reihe als Wahlpflichtfach belegen.
Die Veranstaltungen von Professor Üpping stehen unter dem Motto „Eine Reise durch das Universum: Von der Erde zu den Galaxien“. Die Reihe nimmt die Teilnehmenden zwar nicht mit zu Galaxien, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat, dafür aber in die faszinierende Welt der Astronomie. Zudem bietet sie eine tiefgreifende Erkundung der verschiedenen Aspekte des Universums. Jede einzelne Vorlesung widmet sich einem spezifischen Thema, das von der Orientierung auf der Erde bis hin zu den faszinierenden Strukturen ganzer Galaxien reicht. „Unsere Vorlesungen stehen allen offen, die sich für naturwissenschaftliche Themen interessieren. Man muss hierfür nicht über fortgeschrittene mathematische Kenntnisse verfügen. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen ist jedoch hilfreich, um die Inhalte besser erfassen zu können“, erläutert Professor Üpping.
„Die einzelnen Veranstaltungen bauen thematisch zwar aufeinander auf, stehen aber individuell für sich alleine. Daher ist es nicht notwendig, alle vorherigen Veranstaltungen besucht zu haben, um an der aktuellen teilzunehmen“, erläutert der Fachmann. Weitere Besonderheit der Vorlesungsreihe: Sie steht als Wahlpflichtfach den Studierenden der TH OWL offen, am Ende gibt es eine Prüfung, in der Credits erworben werden können. „In unseren Vorlesungen zur Astronomie und zur Astrophysik vermitteln wir Wissen nicht nur theoretisch, es wird auch zahlreiche praktische Versuche geben“, verspricht Professor Üpping. Wieso es nicht jeden Monat eine Mondfinsternis gibt, warum das geozentrische Weltbild aufgegeben wurde oder welche Vorteile ein Spiegelteleskop gegenüber einem Linsenteleskop hat, ist hier unter anderem zu erfahren.
Zur Person: Professor Dr. Johannes Üpping hat Physik an der Universität Paderborn studiert und sich dort auf optische Systeme für Solarzellen spezialisiert. In seiner Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat er sich mit dreidimensionalen photonischen Kristallen für Dünnschichtsolarzellen beschäftigt. Aktuell leitet Professor Üpping das Lehr- und Forschungsgebiet „Physik & Energietechnik“ an der TH OWL und ist Gründungsmitglied im Institut für Energieforschung (IfE). Er beschäftigt sich mit Themen wie Smart Grids und Energiemanagement auf der Seite der Energietechnik sowie mit innovativen Lehrmethoden und astrophysikalischen Themen im Bereich der Physik.
„Zur Astronomie bin ich selber durch einen engagierten Dozenten an der Uni Paderborn gekommen. Dort haben wir am 8. Juni 2004 einen Venusdurchgang beobachtet. – Der nächste ist übrigens erst am 11. Dezember 2117. Als ich hier an der TH OWL die Option hatte, bei der Sternwarte mitzuwirken, war mein Interesse wieder entfacht“, berichtet der Fachmann, der Spaß daran hat, komplexe wissenschaftliche Inhalte regelmäßig durch Vorträge oder öffentliche Vorlesungen zu vermitteln.
Vorlesungsübersicht – Dienstag, 8. Oktober 2024 bis Dienstag, 14. Januar 2025
8. Oktober: Die erste Vorlesung ist der Orientierung auf der Erde und am Himmel gewidmet. Hier wird nicht nur vermittelt, wie man sich auf der Erde orientiert, sondern auch, wie man diese Kenntnisse auf die Himmelsbeobachtung übertragen kann. Die Bedeutung von Richtungen für die Erdnavigation sowie für die Beschreibung von Positionen im Weltraum wird eingehend betrachtet.
15. Oktober: Die zweite Vorlesung taucht tief in die Welt der Sternkarten und des Nachthimmels ein. Die Teilnehmenden erfahren, wie diese Instrumente funktionieren und wie sie helfen können, Sternbilder zu identifizieren und Bewegungen der Himmelskörper zu verfolgen.
22. Oktober: Die Himmelsmechanik steht im Mittelpunkt der dritten Vorlesung. Hier ist zu erfahren, warum die Erde um die Sonne kreist, und welche besonderen Konstellationen zwischen Sonne, Mond und Erde auftreten. Dabei werden auch die Gesetzmäßigkeiten der Himmelsmechanik und die Bewegungen von anderen Himmelskörpern, wie Kometen oder Asteroiden diskutiert.
29. Oktober: In der vierten Vorlesung wird das Thema Sternenlicht behandelt. Sie vermittelt, wie man aus dem Licht der Sterne wichtige Informationen gewinnt, und wie diese Informationen genutzt werden, um die Eigenschaften und Zustände der Sterne zu verstehen.
5. November: Die fünfte Vorlesung widmet sich der faszinierenden Welt der Optik. Hier erfahren die Teilnehmenden, wie Teleskope funktionieren, und welche Rolle sie in der Erforschung des Universums spielen. Von Linsen- bis zu Spiegelteleskopen werden verschiedene Typen behandelt, ebenso, welche Einflüsse bei Beobachtungen sonst noch eine Rolle spielen. Außerdem steht das menschliche Auge im Fokus.
12. November: In der sechsten Vorlesung geht es um Astrofotografie, um die Grundlagen der Kameratechnik, einschließlich Belichtungszeiten und ISO-Einstellungen, sowie um weiter fortgeschrittene Techniken wie „Stacking“ und „Guiding“, die für hochauflösende astronomische Bilder unerlässlich sind.
19. November: Die siebte Vorlesung führt uns in die spannende Welt der Raumfahrt ein. Hier werden Weltraumteleskope, bemannte Raumfahrt und Raumsonden behandelt. Die Teilnehmenden erfahren, wie diese Instrumente und Missionen dazu beitragen, unser Verständnis des Universums zu vertiefen und neue Entdeckungen im Weltraum zu machen.
26. November: Die achte Vorlesung widmet sich dem Sonnensystem. Hier erläutert Professor Üpping den Aufbau des Sonnensystems und dessen Gesetzmäßigkeiten, einschließlich der Entstehungsgeschichte und der Habitablen Zone von Planeten. Außerdem wird auf Atmosphären von Planeten eingegangen.
3. Dezember: Die neunte Vorlesung handelt von der Sonne und bietet einen tiefen Einblick in unser Zentralgestirn. Die Teilnehmenden lernen dessen Aufbau kennen, erfahren mehr über die verschiedenen Gleichgewichte in Sonneninneren sowie den Transport von Strahlung. Außerdem werden die Mechanismen der Kernfusion erklärt.
10. Dezember: In der zehnten Vorlesung geht es um Sterne, die Grundlagen der Sternklassifizierung und das „Hertzsprung-Russell-Diagramm“. Die Teilnehmenden lernen, wie dieses Diagramm verwendet wird, um die Leuchtkraft und Oberflächentemperaturen von Sternen zu untersuchen. Dabei werfen sie auch einen Blick auf Sternhaufen und ihre Einordnung im Diagramm, die Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von Sternenpopulationen bietet.
17. Dezember: Die elfte Vorlesung dreht sich um das faszinierende Leben der Sterne – von ihrer Geburt in gigantischen Gas- und Staubwolken bis zu ihrem Tod als Supernova oder Schwarzes Loch. Professor Üpping geht auch auf die Unterschiede zwischen massenarmen und massereichen Sternen ein. Bitte beachten: Dieser Termin wird optional im Schloss Brake stattfinden. „Sollten wir mehr als 150 Leute in der Vorlesung sein, reichen die Räumlichkeiten im Schloss jedoch nicht aus“, sagt Professor Üpping.
7. Januar: Die zwölfte Vorlesung widmet sich dem aufregenden Thema der Exoplaneten. Man erfährt, welche verschiedenen Arten von Exoplaneten existieren, und wie sie entdeckt werden. Dabei werden verschiedene Methoden vorgestellt, ferne Welten jenseits unseres Sonnensystems zu erforschen.
14. Januar: Die dreizehnte und letzte Vorlesung vermittelt einen Einblick in die faszinierende Welt der Galaxien. Die Teilnehmenden lernen deren Aufbau kennen und verstehen, wie sie sich drehen, und welche Bewegungen in ihrem Inneren stattfinden. Dabei werden auch die Sternbewegungen innerhalb von Galaxien und ihre Bedeutung für unser Verständnis des Universums betrachtet.
Pressemeldung: TH OWL