Rolf Stodieck, Klaus Geise und Linthildis Ziemer sind glücklich mit der neuen Partnerschaft.

Rolf Stodieck, Klaus Geise und Linthildis Ziemer sind glücklich mit der neuen Partnerschaft.

Wie Fachbereichsleiter Rüdiger Winter bereits im Oktober des letzten Jahres prognostiziert hatte, sind die bisherigen Aufnahmekapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen zum Jahresende erschöpft gewesen. Die Stadt Blomberg reagierte rechtzeitig und hatte mit Ratsbeschluss vom 21. Dezember 2015 das Feriendorf Blomberg zur Unterbringung von Flüchtlingen gepachtet. Im Rahmen eines Pressetermins stellten Bürgermeister Klaus Geise und Kämmerer Rolf Stodieck dieses neue Projekt nun vor.

 

„Wir haben mit dem Deutschen Erholungswerk e. V. (DEW) einen Pachtvertrag über fünf Jahre abgeschlossen und freuen uns, dass wir nun voraussichtlich bis zum Frühsommer genügend Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen haben werden. Auch weiterhin suchen wir private Wohnungen zur Anmietung, jedoch nicht um jeden Preis“, stellte Bürgermeister Geise fest. Auf dem Gelände des Feriendorfes besteht zudem die Möglichkeit, Wohncontainer oder Holzhütten für weitere 100 Flüchtlinge zu errichten – dies ist zumindest eine Option.

 

„In der Gesamtheit betrachtet, sind die vereinbarten Konditionen und die mittelfristige Pachtdauer für die Stadt vorteilhaft. Gespräche bezüglich weiterer anzumietender Objekte können nun ohne Zeitdruck geführt werden. Aktuell laufen Absprachen hinsichtlich eines Sicherheitskonzepts mit Feuerwehr, Polizei und Sicherheitsdienst. In Summe orientieren wir uns dabei, und auch im Hinblick auf die Personalsituation, am Beispiel der Unterkunft Lehmbrink, im Feriendorf wird es ähnlich angelegt sein“, so Geise weiter.

 

Parallel zu dem zwischen DEW und der Stadt geschlossenen Pachtvertrag bekundeten beide Partner ihr Interesse, das Feriendorf nach Ende der Nutzungszeit als Flüchtlingsunterkunft wieder einer touristischen Nutzung zuzuführen. Rund 1,6 Millionen Euro will der Eigentümer investieren, die Stadt beteiligt sich dann mit 250.000 Euro an den Wiederherstellungs- und Sanierungskosten. Geise begrüßt die Entscheidung des DEW hinsichtlich der geplanten Investitionen: „Das ist ein weiterer Aspekt, der das Vertragspaket ergänzend in mittel- und langfristiger Perspektive für die Stadt Blomberg attraktiv macht.

 

Bereits seit Oktober letzten Jahres hatte die Stadt 4 der 30 Doppelhaushälten, die künftig zwischen 160 und 180 Menschen Platz bieten werden, angemietet. Bis Ende letzten Jahres kamen weitere sieben hinzu – in Summe sind dort bis zum heutigen Tag bereits 54 Flüchtlinge beherbergt. Seit dem 1.1.2016 ist die Stadt alleinige Mieterin – eine parallele Nutzung als Ferienunterkunft wird es somit vorerst nicht mehr geben. Erste Erfahrungen mit den Flüchtlingen konnten Linthildis Ziemer und Dieter Wernecke bereits sammeln – durchweg positiv. Hatten die beiden Verwalter sonst mit Feriengästen zu tun, so hat sich das nun geändert.

 

Linthildis Ziemer erklärte: „Sicherlich ist es schade, dass wir unsere langjährigen Stammgäste nun vorerst nicht mehr sehen werden, einige kommen schon seit 20 Jahren zu uns, auf unsere „neue“ Aufgabe freuen wir uns jedoch. Bislang können wir nur von positiven Erfahrungen mit den Flüchtlingen berichten, auch der parallele Ferienbetrieb stellte keinerlei Probleme dar. Sicherlich brauchen die neuen Mitbürger auch erst eine Eingewöhnungszeit – für einige ist das Wohnen im Wald recht merkwürdig – aber die Kommunikation klappt schon sehr gut. Konsequenz wird sicherlich erforderlich sein, aber wir freuen uns auf die kommende Zeit.“

Feriendorf-Blomberg-Flüchtlingsheim4

Mögliches Schlafzimmer für Eltern.

Feriendorf-Blomberg-Flüchtlingsheim3

Jeweils 1 Etagendoppelbett in einem Raum.

Feriendorf-Blomberg-Flüchtlingsheim2

Ausreichend Platz im Bad.

Feriendorf-Blomberg-Flüchtlingsheim1

Gemeinschaftsraum großzügig bemessen.