Das langjährige Mitglied der Luftsportgemeinschaft Lippe-Südost e.V. (LSG) in Blomberg ist am 11. April 2016 im neunzigsten Lebensjahr verstorben. Bruno Blumenrath ist der (LSG) am 01. November 1973 beigetreten. Seine fliegerische Ausbildung begann er als junger Mensch mit vierzehn Jahren während des zweiten Weltkrieges im ostwestfälischen Oerlinghausen. Seine weitere segelfliegerische Grundausbildung führte Ihn über Laucha in Sachsen-Anhalt und Wiener Neustadt in Österreich wieder nach Laucha, wo er auch das Kriegsende erlebte. Durch das Flugverbot der alliierten Siegermächte konnte der Wunsch des Segelfliegens erst wieder Mitte der fünfziger Jahre in die Praxis umgesetzt werden.
Im Jahre 1958 trat Bruno Blumenrath offiziell dem Luftsportverein Horn-Bad Meinberg, dem heutigen Luftsportverein Egge e.V., bei. Nach dieser nachkriegsbedingten Unterbrechung seiner fliegerischen Tätigkeit unternahm er in der darauffolgenden Zeit jedwede Anstrengungen seine Berechtigungen im Bereich Segelflug schnellst möglich zu erlangen. Gerade in den Aufbaujahren war bis auf den eigentlichen Acker oder die Wiese nichts auf den Segelfluggeländen vorhanden. In dieser Zeit hat Bruno Blumenrath maßgeblich dazu beigetragen, das Segelfluggelände in Vinsebeck mitzuentwickeln. Parallel bildete sich Bruno Blumenrath auf dem fliegerischen Sektor zum Fluglehrer fort. Seit dieser Zeit setzte sich Bruno Blumenrath in besonderer Weise in seiner Funktion als Fluglehrer für die Förderung der Jugend, die Heranführung an die >große< Verantwortung als Luftfahrzeugführer und die fliegerische Ausbildung, der Jugendlichen ein.
Seit 1964 war Bruno Blumenrath auch Ausbildungsleiter des Vereines. Im Jahre 1972 wurde seine fliegerische Laufbahn durch einen schweren Unfall jäh unterbrochen. Mit dem Willen, die durch den Unfall entstandenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu überwinden, und sich wieder luftsportlich in einer Gemeinschaft aktiv einzubringen, überwand Bruno Blumenrath diese persönlich schwere Zeit und trat im November 1973 der LSG bei. Nach Wiedererlangung seiner fliegerischen Berechtigungen fungierte Bruno Blumenrath wieder als Fluglehrer in der Ausbildung von jugendlichen Segelfliegern. Er erweiterte bei der Luftsportgemeinschaft seine Berechtigungen und bildete nun auch Motorseglerpiloten aus.
Auch am Sonderlandeplatz Blomberg-Borkhausen brachte er seine ganzen Erfahrungen aus dem Hoch- und Tiefbau ein und war ein Aktivposten, der hier ebenfalls die Basis für die heutige Infrastruktur legte. Dieses lässt sich am besten an den Gebäuden und Hallen, sowie den Anlagen und Wegen erkennen, am denen er maßgeblich mitwirkte. Auch übernahm er in den 1980ern bei der LSG die Funktion des Ausbildungsleiters, die er bis zu seinem gesundheitlichen Aus im Jahre 2000 innehatte. Ebenfalls übernahm Bruno Blumenrath auch gestalterische Verantwortung im geschäftsführenden Vorstand. Seit 1990 unterstütze Bruno Blumenrath den Wiederaufbau der Sportfliegerei in den neuen Bundesländern, als er an die fliegerische Wirkungsstätte seiner Jugend, der ehemaligen Reichssegelflugschule Laucha, zurückkehrte, und dort aktiv am Aufbau des Luftsportvereines Laucha-Dorndorf e.V. mitwirkte.
Während dieser langen Zeitperiode, war Bruno Blumenrath Ansprechpartner, Unterstützer und Freund seiner Flugschüler, die er immer aktiv förderte. Auch war er maßgeblich an der Durchführung regelmäßiger Fliegerlager und Lehrgängen, am Sonderlandeplatz Blomberg-Borkhausen, in Vinsebeck, Laucha (Sachsen-Anhalt) beteiligt bzw. ihr Organisator. Die Spuren seines Lebens, Wirkens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle spiegeln sich in Generationen junger Segelflugpilotinnen und Segelflugpiloten, die heute selbst in den Vereinen verantwortliche Positionen bekleiden, wider. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Die Blomberger Flieger sind dankbar, ihn so lange gehabt zu haben und bewahren ihm ein ehrendes Angedenken.
Das beigefügte Foto zeigt Bruno Blumenrath (im hinteren Sitz des Segelflugzeuges) bei seinem letzten Segelflug während des Fliegerlagers der LSG in Laucha im letzten Jahr. Die Frau an der Fläche des Segelflugzeuges ist seine Ehefrau Hilde. Dieses Foto entspricht dem Wesen des Verstorbenen jederzeit sich für den Luftsport zu engagieren und auch den Sport selber auszuüben und zu genießen.
Pressemeldung LSG