Chapeau-Sextett

… ohne dabei Instrumente zu benötigen, dann könnte es das acapella Vocal-Sextett „Chapeau“ sein. Und so war es am Freitagabend ab 19.30 Uhr auch im Kulturhaus „Alte Meierei“. Daniela Palma, Elvira Pollmann, Claudia Freund, Thomas Freund, Manuel Graß und Christian Fischer zeigten dem begeisterten Publikum, dass man mit der reinen Stimme ein wahnsinnig ausfüllendes Ambiente und eine tolle Atmosphäre erzeugen kann. Von der Stange gibt es für die Besetzung keine wirklichen Arrangements, kein Problem für Dr. Thomas Freund, der für rund 90% der selbst geschriebenen Stücke verantwortlich ist. Harmonien und Leadstimmen in perfektem Einklang war folglich das, worüber die Besucher des Konzertes „süß-sauer“ freuen durften.

 

Dabei ging es in diesem Konzert vor allem um die Gegensätze im Alltag, zwischen Mann und Frau oder zwischen früher und heute. Besonders wird wohl das Arrangement zu Passwörtern in jeder Lebenslage in Erinnerung bleiben, braucht man doch in der heutigen Welt für fast jede Begebenheit ein Kennwort, wo früher der eigene Name ausreichte. Doch nicht nur mit diesem Song brachte Chapeau das Publikum zum Schmunzeln. Das Ensemble spielte mit den Gegensätzen, und zog das Publium in seine mal schwermütige, mal lebensfrohe, mal ruhige und mal dynamische Welt. Zum Ende wurden die Klänge fast rockig. Das Konzert wurde durch kleine Choreographien und vielseitige Einleitungen zu den Stücken zu einem Erlebnis. Nicht umsonst forderte ein restlos begeistertes Publium lautstark mehrere Zugaben.

 

Auf der Internetseite des Sextetts ist zu lesen: „Es begann im Jahre 2009 mit einer Kindestaufe, auf der ein paar acapella-Stücke gesungen werden sollten. Wir 6 trafen uns eher spontan und sangen u.a. das „la-le-lu“. Dieser kleine Auftritt machte nicht nur den Kirchenbesuchern viel Freude, denn wir waren uns sehr schnell einig: Das machen wir weiter. Und so war „chapeau“ geboren“, sehr zur Freude der entstandenen Fangemeinde. Nach „klein aber fein“, einem Programm mit „leckerem Beiwerk“, und „Guten Abend, gute Nacht“, widmeten sich die Gesangskünstler mit dem Programm „Zwischenmenschliches“ dem ganz normalen Wahnsinn zwischen Mensch und Mensch zu, also zwischen Dir und Mir.

 

Das aktuelle Programm „süß – sauer“, somit bereits das dritte seiner Art, besteht aus frisch zubereiteten, leicht verdaulichen, aber auch mal kräftig gewürzten acappella-Häppchen der verschiedensten Geschmacksrichtungen, spricht somit ein breites Publikum an. Schreibt „Chapeau“ bescheiden über sich selbst: „Wir können zwar alle etwas singen, aber mit den Instrumenten hapert es extrem“, war das Publikum etwas anderer Meinung und belohnte mit großem Beifall. In eine Schublade läßt sich das Sextett generell nicht einordnen, von Klassik oder Volkslied ebenso wie Pop oder Jazz ist alles dabei.

 

Wer das Konzert verpasst hat, bekommt bereits morgen die Gelegenheit (22. Mai 2016) dem Konzert vom Kulturring Blomberg beizuwohnen, bei dem auch Chapeau dabei sein wird. Weitere Informationen finden unsere Leser unter www.chapeau-sextett.de.

 

Hintergrund aus wikipedia:

Die Bezeichnung „a cappella“ lehnt sich an das italienische alla cappella an und bedeutet ursprünglich Musik „nach Art der Kapelle“. Zunächst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen. Bei der Wiederentdeckung der alten Chormusik im 19. Jahrhundert durch Laienchöre kam es zu einem Missverständnis des Begriffes a cappella, aus dem eine Bedeutungsveränderung resultierte: Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde nun darunter eine Musik verstanden, die vollständig auf Instrumente verzichtet und allein auf der menschlichen Stimme beruht. In der breiten Masse der traditionellen Chöre hat sich das Verständnis von a cappella als unbegleiteter Musik weitgehend manifestiert.