Lemgo TBVMit einem 32:22-Sieg feierte der TBV Lemgo am 5. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga die nächsten zwei Punkte in der heimischen Lipperlandhalle. Bester TBV-Torschütze war Tim Hornke mit acht Treffern.
Als erste Sieben schickte Florian Kehrmann Patrick Zieker, Jonathan Stenbäcken im Wechsel mit Ionut Ramba in der Abwehr, Andrej Kogut, Rolf Hermann, Tim Hornke, Anton Månsson und Piotr Wyszomirski auf die Platte. Sowohl Coburgs als auch Lemgos erster Angriff endeten in keinem Treffer. Den ersten TBV-Treffer erzielte im zweiten Versuch Rolf Hermann, während der HSC erneut vergab. In der vierten Spielminute konnte der TBV mit 2:0 in Führung gehen. Besonders in der Anfangsphase stand die Lemgoer Deckung bombenfest, ließ den Gästen kaum eine Chance und bis zur siebten Minute nur einen Coburger Treffer zu. Szenenapplaus bekam erwartungsgemäß Neuzugang Christoph Theuerkauf, der als zusätzlicher Feldspieler auflief, als sich Zieker eine Zeitstrafe abholte. In der 14. Spielminute wechselte Trainer Florian Kehrmann Tim Suton für Stenbäcken und Max Höning für Rolf Hermann ein und der TBV konnte den Spielstand auf 6:4 drehen. Ramba und Zieker erhöhten per Tempogegenstoß auf 8:4, was Gästetrainer Jan Gorr zu seiner ersten Auszeit veranlasste. Coburg verzweifelte das ein oder andere Mal an Wyszomirski, der eine starke erste Hälfte präsentierte, während der TBV mit Volldampf über die zweite Welle kam und bis zur 22. Minute auf 12:6 davonzog. Durch starke Deckungsarbeit und viele Tore über die erste und zweite Phase konnte der TBV Lemgo mit einem 15:10 in die Halbzeitpause gehen.
Die TBV-Abwehr machte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit stark weiter, klaute den Coburgern zwei Bälle und vorne baute man seinen Vorsprung auf sechs Tore aus, 19:13 stand es nach 35 Minuten. In dieser Phase verhinderte nur HSC-Keeper Jan Kulhanek eine noch höhere Lemgoer Führung. Doch beeindrucken ließen sich Gäste nicht, sondern arbeiteten sich auf 20:17 heran. Die Lemgoer blieben aber cool, setzten wieder zwei Tore drauf zum 22:17 eine Viertelstunde vor Schluss. Mit vollem Tempo und einem Überzieher legte Suton zum 23:17 nach und Coburg nahm seine zweite Auszeit. Suton war es auch, der mit großartiger Übersicht das Spiel lenkte und Patrick Zieker sowie Anton Månsson bediente, die die Treffer 24 und 25 in der 48. Minute besorgten. 3106 Zuschauer feierten in der 53. Minute Keeper Wyszomirski, der zusätzlich zu seiner tollen Leistung den Coburgern auch noch einen Siebenmeter abknöpfen konnte. Um seine Mannen auf die letzten Minuten vorzubereiten, zog Kehrmann sieben Minuten vor Schluss und mit sieben Toren Vorsprung die grüne Karte. Unbeirrt spielte der TBV weiter und Wyszomirski vernagelte seinen Kasten. Bis kurz vor Schluss schraubte das Lemgoer Team das Ergebnis auf 29:20 nach oben. Auf die Sekunde genau erzielte Christoph Theuerkauf in Minute 57 sein erstes Tor im neuen TBV-Trikot, was die euphorische Lipperlandhalle mit Standing Ovations feierte. Auch wenn den Lemgoern der Sieg nicht mehr zu nehmen war, ließen sie nicht locker und gingen weiter auf Tempo. So konnte Theuerkauf durch seinen zweiten Treffer den Zehn-Tore-Vorsprung sichern. Mit einem deutlichen 32:22 über den HSC 2000 Coburg holte sich der TBV Lemgo an diesem Freitagabend die nächsten zwei Punkte in der DKB Handball-Bundesliga.
Jan Gorr: In vielen Phasen war der Abstand schon sehr deutlich, deshalb geht das Ergebnis so in Ordnung. Wir sind aus einer ordentlichen Defensive gestartet. Es wurde erst dann schwierig, als Lemgo ins Tempospiel kam, da haben wir im Rückzug nicht mehr gut ausgesehen und das war meiner Meinung nach auch der Grund, warum Lemgo dann deutlich in Führung gehen konnte. Bis zum 20:17 war die Welt für uns noch in Ordnung, aber wir hatten nicht die nötige Qualität und Durchschlagskraft, die es gebracht hätte. Personell sind wir an unsere Grenzen geraten, das hat Lemgo ausgenutzt.
Florian Kehrmann: Wir standen selber sehr gut in der Abwehr und haben nicht viel zugelassen, konnten aber noch nicht so richtig Kapital schlagen. Dann haben wir viele einfache Tore gemacht, sind mit sechs Leuten nach vorne in der ersten und zweiten Phase und nicht nur mit ein oder zwei und konnten uns absetzen. Rolf Hermann hat sich verletzt, sodass wir ihn nicht mehr als Waffe vorne einsetzen konnte. Max hat das trotz seiner Nervosität viel besser gemacht als zuvor. Trotzdem konnten wir das Spiel immer noch nicht richtig zumachen, haben vier Freie gegen Kulhanek verworfen. Danach platzte dann endlich der Knoten und da hat uns auch Christoph Theuerkauf gut getan, der den jungen Spielern einfach ein Sicherheitsgefühl geben kann. Der Sieg war auch in der Höhe verdient und ich bin stolz, wie die Mannschaft das umgesetzt hat. Mit der jungen Mannschaft brauchen wir einfach Zeit. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, uns auf Flensburg vorzubereiten.
TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Månsson(5), Kogut (1), Ramba (2), Theuerkauf (2), Hornke (8), Stenbäcken (1), Hermann (2), Suton (3), Höning (1), Valiullin (1), Zieker (6), Ebner, Skroblien.