Im Turm von Schloss Brake wimmelt es nur so vor europäischen Bezügen. Am „Tag des offenen Denkmals“ nimmt der Kunsthistoriker Dr. Michael Bischoff um 15.00 und um 16.30 Uhr das weithin sichtbare Wahrzeichen Lemgos im besten Sinne „auseinander“. Copyright: Der Bildakrobat.

„Entdecken, was uns verbindet“ – unter diesem vielversprechenden Motto steht der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“. Selbstverständlich ist das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo am Sonntag, den 9. September 2018, mit von der Partie und zeigt von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr seine Schätze. Um 15.00 Uhr und um 16.30 Uhr können die Besucherinnen und Besucher an der öffentlichen Themenführung „Der Braker Schlossturm und Europa“ mit dem Kunsthistoriker Dr. Michael Bischoff teilnehmen. Der Eintritt in die Dauerausstellung und zur Führung sind frei.

 

An der Architektur des Turmes von Schloss Brake lassen sich europaweite baukünstlerische Einflüsse sowie politische, wissenschaftliche und kulturelle Netzwerke der Zeit um 1600 anschaulich nacherleben. Die Führung erläutert die Nutzung des Turmes durch seinen Bauherrn Graf Simon VI. zur Lippe, der hier seine umfangreiche Bibliothek zu allen relevanten Wissensgebieten aufbewahrte. Zwei Gewölbekabinette mit prächtigen Stuckdecken sind ebenso zu sehen wie die repräsentativen und privaten Treppen sowie ein beheizbares, als Studierzimmer dienendes Turmgemach mit einer geheimen, vielleicht als Privatarchiv genutzten Kammer.

 

Von seinem besonderen Interesse für Astronomie zeugte eine vom siebten Turmgeschoss aus begehbare offene Galerie, die der Graf für Himmelsbeobachtungen nutzte. Er pflegte enge Kontakte zu bedeutenden Wissenschaftlern, darunter der dänische Astronom Tycho Brahe. Um vorherige Anmeldung zu den Führungen wird gebeten unter Tel. 05261/94500 oder per Mail an kasse@museum-schloss-brake.de.