Ab dem kommenden Jahr will die Bundesregierung vier Milliarden Euro für einen Sozialen Arbeitsmarkt bereitstellen, der Jobs für Langzeitarbeitslose fördern soll. Insgesamt sollen 150.000 Menschen damit eine neue Chance erhalten. Auch Lippe wird vor der Herausforderung stehen viele Langzeitarbeitslose an einem Sozialen Arbeitsmarkt zu beteiligen. Daher haben jetzt die lippische SPD, die SPD-Kreistagsfraktion Lippe und der Arbeitskreis Gute-Arbeit zu einer Fachtagung in die Stadthalle Detmold eingeladen.
Als prominente Referenten konnten dazu Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie Barbara Molitor, Referatsleiterin aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, und der lippische Landrat Dr. Axel Lehmann, gewonnen werden.
Jürgen Berghahn, SPD-Landtagsabgeordneter aus Blomberg, der die Veranstaltung moderierte, zeigte sich erfreut, dass über 50 Akteure aus Lippe der Einladung zur Konferenz gefolgt waren. „Es ist toll, dass bei diesem wichtigen Thema, Vertreter von quasi allen wichtigen lippischen Akteuren zusammengekommen sind. Die Etablierung eines Sozialen Arbeitsmarkts erfordert eine Vereinigung aller Kräfte. Dazu gehören Kommunen, Gewerkschaften, der Kreis Lippe mit dem Jobcenter und dem Netzwerk Lippe, die Wirtschaft, sowie Träger und die Politik“, so Berghahn.
Der Landtagsabgeordnete Berghahn und die lippische SPD sehen in dem Bundesprogramm eine einzigartige Chance, weil das neue Programm weit über die bisherigen Kurzzeitprogramme hinausgehe. „Arbeitslosigkeit und vor allem Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet für viele Menschen Ausgrenzung, Einsamkeit und den sozialen Abstieg. Hier muss sich nachhaltig etwas verändern. Auch Menschen die schon sehr lange arbeitslos sind, müssen wieder eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt sehen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz über einen Zeitraum von fünf Jahren, wollen wir die Qualifizierung, Vermittlung und Reintegration von Langzeitarbeitslosen in den lippischen Arbeitsmarkt vorantreiben“, sagt Jürgen Berghahn.
In der Diskussion stellten alle lippischen Akteure ihre Ideen vor und hatten aber auch noch zusätzliche Wünsche an die Landes- und Bundesregierung. So sollte nach Auffassung der Beschäftigungsträger der Kreis der Anspruchsberechtigen ausgeweitet werden. Auch diejenigen, die nicht ununterbrochen arbeitslos seien, oder nur Minijobs hätten, müssten nach Auffassung vieler Experten mit in das Programm aufgenommen werden. Mehrere Diskussionsbeiträge lobten das Zukunftskonzept des Kreises Lippe, wonach etwa 1000 Personen neue Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten sollen.