Wenn Frauen und Mädchen Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind, brauchen sie oft Zeit, um zu entscheiden, ob eine Anzeige erstattet werden soll. Damit die Tatspuren bis zur Entscheidung nicht verloren gehen, haben der Kreis Lippe und das Klinikum Lippe nun die „Anzeigenunabhängige und vertrauliche Spurensicherung“ auf den Weg gebracht. Zum Auftakt des Angebots lädt der Kreis Lippe am Mittwoch, den 14. November, von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr zu einem Fachvortrag in den Kreistagssitzungssaal (Raum 408) im Kreishaus ein.
Bei der Fachveranstaltung werden lippische Experten in Fachvorträgen über das Thema informieren. Unter anderem werden Vertreter der Frauenberatungsstelle Alraune e.V., des Frauenhauses Lippe der AWO, der Kreispolizeibehörde Lippe, der Ärztekammer Westfalen-Lippe und des Klinikums Lippe referieren. Ziel ist es, nicht nur das neue Angebot vorzustellen, sondern auch zu zeigen, wie und wo die Schnittstellen des Hilfesystems im Kreis Lippe ineinandergreifen.
Zum Angebot „Anzeigenunabhängige und vertrauliche Spurensicherung“: Anlaufpunkt hierfür ist das Klinikum Lippe, das nicht nur medizinische Hilfe und Versorgung der Betroffenen leistet, sondern die Tatspuren vertraulich sichert und diese für fünf Jahre lagert. Betroffene Mädchen und Frauen können in dieser Zeit selber entscheiden, ob und wann die Polizei davon erfährt und dann weitere Schritte eingeleitet werden.
Für die Fachveranstaltung sind alle interessierten Fachkräfte aus den Bereichen Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Soziales, Beratung und Bildung angesprochen. Eine Zertifizierung durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe ist beantragt. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind bis Montag, den 12. November 2018, erbeten unter gleichstellung@kreis-lippe.de.