Die Landesligafrauen des FC Donop-Voßheide wollten sich mit einem Sieg beim drei Plätze schlechter platzierten SV Germania Stirpe eigentlich Richtung Mittelfeld absetzen. Dazu hätte es aber mehr bedurft als nur einer guten Halbzeit. Am Ende hieß es 3:2 für Stirpe, die erst am Vorabend noch den Kunstrasenplatz in Lipperode aus dem Hut gezaubert hatten, als man im FC Lager schon mit einer Spielabsage gerechner hatte.
FC-Coach Mario Gottschalk musste in der ersten Halbzeit hilflos mit ansehen, wie seine Schützlinge alles vermissen ließen, was sie bisher ausgezeichnet hatte: der Gegner war laufbereiter, bissiger, gedanken- und zweikampfschneller und immer einen Tick eher am Ball, während die DonVoss-Frauen manchmal wie gar nicht auf dem Platz wirkten. Es gab in der ersten Hälfte nur einen einzigen Torschuss auf das Stirper Tor, während Donop noch von Glück sagen konnte, „nur“ zwei Tore kassiert zu haben.
Gottschalk wollte kurz nach Pause wechseln, als zu allem Überfluss in der 49. Minute auch noch das 3:0 für Stirpe fiel. Unmittelbar danach liefen beim FC gleich drei „Neue“ innerhalb von 10 Minuten auf: Zunächst kam Anna Rose aus der zweiten Mannschaft zum Einsatz, danach unter Beifall Milena Szymkowiak, die nach ihrer Fuß-OP im Sommer ein halbes Jahr hatte pausieren müssen, schließlich noch Melanie Schlüter, ebenfalls aus der zweiten Mannschaft, mit ihrem Debüt in der Landesligaelf.
Diese Wechsel sollten sich auszahlen: Anna Rose überzeugte durch ihre Zweikampfstärke und hatte sogar das 3:3 auf dem Fuß, Milena Szymkowiak tat der Mannschaft gut trotz ihres massiven Trainingsrückstands allein schon durch ihre körperliche Präsenz und ihren Einsatzwillen und Melina Schlüter hinterließ auf der linken Außenbahn gleich mal einen guten Eindruck. Durch diese Maßnahme konnte Charlotte Meier ins zentrale Mittelfeld rücken, wo sie mit Übersicht und Technik die Fäden ziehen konnte.
Es war nun eine völlig andere Halbzeit, Donvoss machte Druck und Stirpe kam nur noch ein Mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Als in der 71. Minute Anna-Lena Meier einen Freistoß von Marie Wollbrink zum 1:3 abschloß, keimte im Lager des FC noch einmal Hoffnung auf, die sich verstärkte, als Marie Wollbrink in der 81. Minute einen an Melina Schlüter verschuldeten Elfmeter zum 2:3 Anschlusstreffer verwandelte Ein halbes Dutzend weiterer Torchancen hätten für ein verdientes Unentschieden locker gereicht – es sollte aber nicht mehr sein.
„Das hätte nicht sein müssen, wenn wir die erste Halbzeit nicht total verschlafen hätten“, stellte Co-Obmann Heino Grollich am Ende fest. Dennoch blieb als letzter Eindruck die große Leistungssteigerung der Mannschaft in der zweiten Hälfte und die Freude über die Rückkehr von Milena Szymkowiak. Jetzt ist Winterpause, auch wenn die Mannschaft weiter trainieren wird, denn im Januar sind Vor- und Endrunde der lippischen Hallenkreismeisterschaften und für den Februar sind Vorbereitungsspiele geplant.