Die schmale Straße schlängelt sich den Berg zum Hermannsdenkmal hinauf, vorbei an bewaldeten Hängen an denen die Buchen in hellem Grün leuchten. Nur vereinzelt stehen Häuser entlang der Straße, trotzdem ist die kleine Einfahrt nur schwer zu finden, in der Friedel Bracht bereits wartet. Der fröhliche Rentner hat am Wochenende seinen 84. Geburtstag gefeiert – zu Hause, dort wo er am liebsten ist.
Rund um das Haus erstreckt sich ein wunderschön gepflegter Garten, in dem Flieder und Rhododendron kurz vor der Blüte stehen. „Das Rasenmähen habe ich zwar vor einem Jahr abgegeben, um den Rest des Gartens kümmere ich mich aber selbst. Das ist ja nicht viel Arbeit und die teile ich mir ein“, erklärt Herr Bracht, während er Unkraut aus dem Steinbeet zupft. Um den Hals trägt er dabei einen Hausnotruf-Knopf.
Seit dem plötzlichen Tod seiner Frau vor sieben Jahren nutzt der gelernte Maurer den Hausnotruf der Johanniter. „Glücklicherweise musste ich den Knopf noch nicht oft drücken. Aber zu wissen, dass jemand kommt, wenn ich Hilfe brauche, gibt mir Sicherheit in Haus und Garten meine Arbeit zu tun“, beschreibt Herr Bracht seine Situation. Vor einem Jahr sei es ihm nachts einmal so schlecht gegangen, dass er den Notruf über den Hausnotrufknopf abgesetzt habe.
Schnell war der Mitarbeiter vom Hausnotruf-Einsatzdienst da und betreute den Erkrankten bis der Arzt eintraf. Herr Bracht konnte zu Hause behandelt werden und nachdem der Arzt gegangen war, kümmerte sich der Johanniter-Mitarbeiter des Hausnotruf-Einsatzdienstes darum, dass der Rentner wieder sicher im Bett und das Haus für die Nacht verriegelt war.
Friedel Bracht möchte sein Haus auch im fortgeschrittenen Alter nicht verlassen: „Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier habe ich mit meiner Frau und Tochter gelebt und auch heute noch haben wir hier eine tolle Nachbarschaft.“ Nicht nur um seinen Garten kümmert sich der ehemalige Betriebsbauer, der bis zu seiner Rente in Horn gearbeitet hat, daher selbst. „Ich putze, koche mir jeden Tag mein Essen und kümmere mich um die Wäsche!“
Seine Arbeiten erledigt der 84-Jährige vormittags, um dann den Nachmittag auf Spaziergängen im Wald zu verbringen. Nur sonntags gönnt sich der lebensfrohe Herr Bracht eine Pause, unternimmt Ausflüge in die nähere Umgebung und isst auswärts zu Mittag. „Der Hausnotruf bietet Menschen die Möglichkeit, sicher und selbstständig zu Hause zu leben – im Alter, bei Krankheit oder auch kurzfristig in der Schwangerschaft oder nach einer Operation“, weiß Gaby Nordahl, Leiterin des Hausnotrufs der Johanniter in Lippe-Höxter.
Während der Hausnotruf-Sicherheitswochen, die noch bis zum 31. Mai laufen, ist der Hausnotruf der Johanniter in den ersten vier Wochen kostenlos. Unverbindliche Informationen erhalten Interessierte unter 05231 20113.