Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe:

„Der Arbeitsmarkt in Lippe behält im Februar seine robuste Verfassung. In Zeiten vermehrter weltwirtschaftlicher Unsicherheiten erweist dieser sich als stabil“, betont Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. „Für eine wesentliche Belebung am Arbeitsmarkt fehlt es jedoch momentan an Treibern. Nachdem im Januar saisonale Faktoren wie das Enden von Arbeitsverträgen und das durchwachsene Wetter zu einem leichten Anstieg bei der Arbeitslosenzahl geführt hatten, vollzieht sich der Abbau des erhöhten Bestands schleppend.

 

Wir gehen davon aus, dass der Arbeitsmarkt im Zuge der Frühjahrsbelebung wieder anzieht, zumal der Fachkräftebedarf und der demografische Wandel weiterhin wirkende Themen bleiben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Menschen, die sich für eine berufliche Weiterentwicklung interessieren, auch zu qualifizieren. Mein Appell richtet sich deshalb wiederholt an Unternehmer und Beschäftigte gleichermaßen, die Unterstützungsmöglichkeiten der Detmolder Arbeitsagentur in Sachen Qualifizierungsoffensive abzurufen. Dabei geht es nicht nur um Förderungsmöglichkeiten für Arbeitslose, sondern auch für Beschäftigte“, so der Agenturchef.

 

Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im Februar 2020 leicht gesunken. Insgesamt waren 11.070 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 112 Personen oder 1,0 Prozent weniger. Im Vergleich zum Februar 2020 des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 144 Personen bzw. 1,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 2020 6,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,1 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte).

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III:
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.801 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 104 Personen bzw. 2,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 435 Personen oder 12,9 Prozent.

 

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
In der Grundsicherung sind acht Arbeitslose weniger als im Vormonat und 579 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 0,1 Prozent zum Vormonat bzw. minus 7,4 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 7.269 Personen aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

 

Jugendarbeitslosigkeit:
1.223 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 50 weniger und im gleichen Monat des Vorjahres 43 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 4,3 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 3,4 Prozent im Vorjahresvergleich.

 

Arbeitslose ab 50 Jahre:
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus 71 Personen oder minus 2,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 67 Arbeitslose mehr (1,9 Prozent). Insgesamt sind 3.556 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.

 

Langzeitarbeitslose:
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gesunken. 4.384 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,8 Prozent (4.070 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 31 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 313 Personen.

 

Stellenangebot:
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 644 Stellen gemeldet (plus 95 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.392 offene Stellen, 81 mehr als im Vormonat und 16 weniger als im Vorjahresmonat.

 

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE:
Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe leicht gesunken. So sank in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum Januar 2020 um 0,3 Prozent auf 62.461 Personen. Das sind insgesamt 165 Arbeitslose weniger. Im Februar 2019 waren noch 5,1 Prozent oder 3.025 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft alle Personengruppen, mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen.

 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag auch im Februar auf einem sinkenden Niveau. Der Bestand lag mit 18.830 freien Stellen um 1.851 Stellen niedriger, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig sank die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.337 Stellen. Die günstigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,9 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,3 Prozent), Bielefeld (5,9 Prozent) und Detmold (6,0 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent.