Stellten die Umfrageergebnisse vor: IHK-Präsident Volker Steinbach (r.), IHK- Hauptgeschäftsführer Axel Martens, IHK-Referentin Jenny Krumov. Foto: IHK Lippe.

Die lippischen Unternehmen fühlen sich an ihrem Standort wohl. Nahezu 90 Prozent der Betriebe im Kreisgebiet sind generell zufrieden mit dem Standort Lippe. Mehr als jeder dritte Betrieb (35,8 Prozent) denkt sogar darüber nach, sich in den kommenden fünf Jahren vor Ort zu vergrößern. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe), die die hiesigen Standortbedingungen unter die Lupe nahm. Dabei gaben 428 Unternehmen ihre Einschätzung zur Wirtschaftsregion Lippe ab. „Das ist eine gute Resonanz, die deutlich macht, wie wichtig es gerade den mittelständischen Familienunternehmen ist, ihre Meinung zu diesem zentralen Thema mitzuteilen“, so Volker Steinbach, Präsident der IHK Lippe.

 

46 Standortfaktoren zu den sechs Bereichen Infrastruktur, Bildung und Arbeitsmarkt, Betriebliche Standortkosten, Wirtschaftsklima sowie Allgemeines und Wirtschaftliches Umfeld wurden von der IHK Lippe untersucht. Das Ergebnis: Lippes Stärken liegen vor allem im Bereich der allgemeinen Standortbedingungen. Als Standortvorteile gelten die Umwelt und Lebensqualität, die Sicherheit, das Schulangebot und die Lebenshaltungskosten. Der Standortfaktor mit der höchsten Zufriedenheit und der zweithöchsten Bedeutung und damit die Stärke der Region ist die Versorgungssicherheit mit Strom.

 

Aber dort wo Licht ist, ist auch Schatten. Aus Sicht der Firmen liegen die Probleme klar bei der Versorgung mit schnellem Internet über Festnetz und Mobilfunk. Hier liegt die Schere zwischen hoher Bedeutung auf der einen Seite und geringer Zufriedenheit auf der anderen Seite besonders stark auseinander. Über 90 Prozent der Befragten ist die Versorgung mit schnellem Internet wichtig oder sogar sehr wichtig. Damit zufrieden ist aber nur etwa jedes Dritte Unternehmen. „Obwohl das schnelle Netz in Lippe in den letzten Jahren verbessert wurde, müssen hier noch viel mehr Anstrengungen unternommen werden“, zeigt sich Steinbach mit Blick auf die öffentliche Hand überzeugt.

 

Handlungsbedarf besteht für die Unternehmen aber auch in anderen Bereichen wie dem Wirtschaftsklima, etwa bei der Dauer und dem Ablauf von Verwaltungsverfahren und den Betrieblichen Standortkosten. Ob Gewerbe- oder Grundsteuern, die Unternehmen kämpfen mit hohen Abgaben. „Wir appellieren hier klar an die Kommunen, diese zu senken“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens. „Eine moderatere Kostenstruktur entlastet die Betriebe und wirkt sich positiv auf den Standort Lippe aus.“