Die Corona-Pandemie führt zu einem Digitalisierungsschub an Deutschlands Schulen. Bis der Unterrichtsalltag wieder normalisiert ist, wird Schulunterricht aus einem Mix von Präsenz in den Schulen und digital gestützten Lernphasen zu Hause bestehen. Damit alle Schülerinnen und Schüler daran teilhaben können, hat die Große Koalition vor wenigen Wochen beschlossen, zur Versorgung derjenigen, die zu Hause keine eigenen Laptops, Notebooks oder Tablets haben, 500 Millionen Euro als Soforthilfe zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Nun wurde festgelegt, auf welche Wege dieses Vorhaben umgesetzt werden soll.
Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge: „Bund und Länder haben sich auf eine Zusatzvereinbarung zum „DigitalPakt Schule“ geeinigt. Mit dem Geld werden die Länder Beschaffungsprogramme für mobile Endgeräte, einschließlich der Inbetriebnahme sowie des für den Einsatz erforderlichen Zubehörs auflegen. Die Geräte selbst sollen von den Schulen und Schulträgern an die entsprechenden Schülerinnen und Schüler ausgeliehen werden. Außerdem wird die Ausstattung der Schulen gefördert, die für die Erstellung professioneller online-Lehrangebote erforderlich ist.“
Die lippische Abgeordnete verweist in diesem Zusammenhang auf eine am 6. Mai veröffentlichte Studie der Vodafone-Stiftung mit dem Titel „Schule auf Distanz – Perspektiven und Empfehlungen für den neuen Schulalltag“. Darin werden die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Lehrkräften in Deutschland dargestellt. Daraus geht hervor, dass der Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern den meisten Lehrerinnen und Lehrern (87 Prozent) sehr wichtig ist, allerdings können fast zwei Drittel (63 Prozent) nur einen Teil ihrer Schülerschaft erreichen. Die Hälfte der Lehrkräfte (51 Prozent) befürchtet, dass sich bestehende soziale Ungleichheiten bei den Schülerinnen und Schülern durch die Schulschließungen weiter verschärfen werden.
Kerstin Vieregge: „Ich weiß, dass es in Lippe sehr viele positive Beispiele für die Anwendung digitaler Medien und Endgeräte in Schulen gibt. Es gibt hier außerordentlich viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer. Zahlreiche Schulen sind schon sehr weit in ihrer Ausstattung. Doch natürlich ist auch in unserer Heimat noch Nachholbedarf vorhanden. Daher sage ich: Die Corona-Krise darf keine Bildungskrise werden. Die Schülerinnen und Schüler müssen auch in diesen Zeiten so gut es geht unterrichtet werden. Dieses Ziel eint uns alle. Umso besser ist es, dass Bund und Länder sich nun geeinigt haben und das Programm anlaufen kann. Auch Lippe wird davon profitieren.“