Im Mai 2020 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 1 940 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 15,1 Prozent weniger als im Mai 2019 (damals: 2 284 Verfahren). 440 der beantragten Insolvenzverfahren betrafen Unternehmen. Von diesen Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung mehr als 4 690 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Ferner beantragten 1 130 Verbraucher (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose) und 370 sonstige Antragsteller die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

 

Trotz des Shutdown im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie (und der damit verbundenen Wirtschaftskrise) lag die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren im Mai 2020 unter dem Durchschnitt der Monate des letzten Jahres (2 100 Verfahren). Das liegt u. a. daran, dass die Insolvenzen grundsätzlich aufgrund der regulären Bearbeitungszeit bei den zuständigen Insolvenzgerichten ein sogenannter „nachlaufender Konjunkturindikator” sind. Weitere Ursachen sind laut den Statistikern zurzeit die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht (bis vorerst zum 30. September 2020) und die besonderen staatlichen Finanzhilfen für Unternehmen. (IT.NRW).