Viele Zuckerrübenfelder sehen zurzeit traurig aus. Die Rüben lassen die Blätter hängen, teilweise liegen sie sogar platt am Boden. Vertragen die Rüben die Hitze nicht? Doch, sagen die Experten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Zuckerrübe, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, fühlt sich auch bei heißem Wetter noch relativ wohl. Sie hat sehr tiefe Wurzeln und kann Wasser auch aus tiefen Bodenschichten nutzen. Damit sie bei der Hitze nicht unnötig Wasser verbraucht, geht sie tagsüber in Schlafstellung über, indem sie die Blätter hängen lässt.
Ob die Rüben schlafen oder nicht, hängt im Moment vor allem vom Boden ab. Auf guten Böden, die viel Wasser speichern können, liegen die Blättern nur in den Mittagsstunden bei großer Hitze am Boden. Da aber seit Wochen zu wenig Regen fällt, schlafen vor allem die Rüben auf Böden, die nicht so viel Wasser speichern können. Dann schlafen die Rüben tagsüber, nachts richten sich die Blätter in der Regel wieder auf.
Sorgen machen sich die Landwirte, wenn die Rübenblätter über mehrere Tage schlaff am Boden liegen, denn dann wächst die Rübe nicht weiter. Im schlimmsten Fall können die Blätter absterben. Sobald es regnet, wachsen aber neue Blätter und die Rübe wächst wieder. Das kann aber Ertrag kosten, denn der Zucker, der eigentlich geerntet werden soll, wird dann erst einmal für das Blattwachstum verwendet.
Wie die Ernte, die zwischen Mitte September und Ende Dezember läuft, tatsächlich ausfällt, kann im Moment noch nicht abgeschätzt werden. Die Rübe ist eine Pflanze, die sich sehr gut regenerieren kann – sofern es Regen gibt. Und auf den warten die Bauern sehnsüchtig.
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.