Sie verdient den Status eines Modellprojekts: die erfolgreiche abgeschlossene Medienentwicklungsplanung, die mit über zehn Partnern für eine gesamte Schullandschaft einer Stadt – in diesem Fall Blomberg – angestoßen wurde. Mit dem jetzt vorgestellten Entwurf des Medienentwicklungsplans ist ein Mehrwert für alle Schulen wie auch die Kommune entstanden. Damit ist in Blomberg die Grundlage geschaffen worden, um die vorhandenen Fördermittel von Land und Bund zielgerichtet und vollständig abzurufen.
„Wir waren uns zu Beginn nicht sicher, ob ein so vielschichtiges Vorhaben mit unterschiedlichen Partnern und einer Laufzeit von über einem Jahr nicht zum Scheitern verurteilt ist,“ bekennt Markus Rempe, Leiter Fachdienst Bildung beim Kreis Lippe. „Was wir aber erlebt haben, war der Wille auf allen Seiten, im Sinne der Lehrenden und Lernenden die bestmöglichen Lösungen zu erarbeiten und auch kritische Punkte offen anzusprechen, und das ist gelungen.“ Diese Sicht bestätigt auch Wilfried Kipke von der Stadt Blomberg: „Der vorliegende Entwurf der Medienentwicklungsplanung versetzt uns in die Lage, nun schnellstmöglich auch politische Beschlüsse herbeizuführen und die aktuellen Fördermöglichkeiten auf einer fundierten und abgestimmten Grundlage schrittweise und vollständig auszuschöpfen.“
Die Balance zwischen der Individualität der einzelnen Schule und einer ressourcenschonenden kommunalen Gesamtlösung herzustellen, gestaltete sich als Herausforderung. So beispielsweise bei der Frage, welche neuen und langfristigen Lösungen es für die verstärkt not-wendige Finanzierung von Support-Lösungen oder funktionierenden Lernplattformen geben kann. Dies war die Ausgangslage für das Modellprojekt, bei dem sich der Kreis Lippe mit seinem Medienzentrum, der Bezirksregierung, den Medienberatern der Stadt Blomberg und ihrer sechs Grundschulen, drei weiterführenden Schulen und einer Förderschule intensiv beraten haben.
Dies ist auch für die beteiligten Schulen von großer Bedeutung, wie Torsten Mewes, Schulleiter der Grundschule am Weinberg ergänzt: „Durch die Zusammenarbeit hat sich auch die Kooperation der Schulen untereinander weiterentwickelt und das gegenseitige Verständnis zwischen Schulträger und Schulen verbessert.“ Dabei strebt Lehren und Lernen nach immer mehr Digitalität in den Klassenzimmern. Jede Schule ist dabei inzwischen auf dem Weg. Wichtig sind vor allem die Kommunikation untereinander und zudem ein zukunftssicherer Medienentwicklungsplan, der auf der Grundlage fundierter Medienkonzepte der Schulen in enger Abstimmung mit dem Schulträger in die Politik eingebracht wird.
Dass dies nicht nur ein Wunsch, sondern inzwischen schon Realität ist, hebt Michael Veldkamp, Fachberater „Bildung in der digitalen Welt“ der Bezirksregierung Detmold, hervor: „Wir konnten diesen Prozess von Beginn an begleiten, und durch die sorgfältige Vorbereitung war die Gigabit-Geschäftsstelle in der Lage, die ersten Förderanträge aus dem ‚Digital Pakt Schule‘ bereits in nur 14 Tagen nach Antragstellung zu bewilligen. Dies zeigt für uns deutlich, dass eine umfassende Medienentwicklungsplanung die Handlungsfähigkeit deutlich erhöht. Die Qualität bemisst sich dabei nicht an der Anzahl der Seiten, sondern an der Frage, ob mit dem Ergebnis das Lehren und Lernen in der Schule nachhaltig weiterentwickelt werden kann. Tablets und Bildschirme alleine bewegen da nur wenig.“
Die Beteiligten sind sich einig, dass mit der Vorlage des Entwurfs die Arbeit nicht zu Ende sein wird, sondern sie zukünftig in einem laufenden Dialog zwischen allen Beteiligten immer wie-der neu ausgerichtet werden muss.