Die HSG Blomberg-Lippe hat am fünften Spieltag der Handball Bundesliga Frauen ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen müssen. Gegen den Thüringer HC erwischten die Blombergerinnen keinen guten Tag und mussten sich am Ende deutlich mit 36:28 (18:12) geschlagen geben. Hoch motiviert hatte das Team von HSG-Trainer Steffen Birkner am Mittwoch die Reise nach Bad Langensalza angetreten. Nach den starken Leistungen der Vorwochen witterten Nele Franz und Co. auch gegen den siebenfachen Deutschen Meister, den Thüringer HC, ihre Chance. Diese Hoffnungen sollte die Heimmannschaft nach dem Anwurf jedoch schnell im Keim ersticken.
Zwar konnte Ann Kynast nach acht gespielten Minuten für den 4:3 Anschlusstreffer sorgen, in der Folge verloren die Blombergerinnen jedoch in der Abwehr den Zugriff auf die THC-Spielerinnen. In der 14. Spielminute setzte das Heimteam ihre Rechtsaußen Lydia Jakubisova mustergültig in Szene, welche sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und den Treffer zum 7:4 markierte. Die HSG verzweifelte im Angriff mehr und mehr an der stark aufspielenden Gäste-Torfrau Marie Davidsen, welche auch in der 19. Spielminute zur Stelle war und glänzend gegen Lisa Rajes parierte. Während der THC seine Chancen eiskalt ausnutzte, zeigte sich die HSG in dieser Phase häufig zu ungeduldig.
Die frühen und unvorbereiteten Abschlüsse stellten die THC-Abwehr vor keine größeren Aufgaben. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit bäumte sich die HSG noch einmal auf: Isabelle Jongenelen, Rajes und vor allem Melanie Veith sorgten mit ihren Toren und Paraden für einen 3:0-Lauf und weckten bei den Fans vor den Bildschirmen noch einmal leise Hoffnungen. Doch die Gäste-Spielerin Kerstin Kündig durchbrach den Lauf der Blombergerinnen mit einem sehenswerten Unterarmwurf und sorgte für eine verdiente und komfortable 18:12-Halbzeitführung.
Zum Start des zweiten Abschnitts präsentierten sich die Thüringerinnen humorlos. Mit zwei schnellen Toren beseitigte der siebenfache Deutsche Meister früh letzte Zweifel über den Ausgang der Begegnung. „Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten deutlich aggressiver verteidigen. Wir haben jedoch zu keinem Zeitpunkt einen Zugriff gefunden und konnten so unsere Stärke, den Tempohandball, leider nicht ausspielen. Wir haben zu viele einfache Zweikämpfe verloren“, analysierte Steffen Birkner die Niederlage nach dem Spielende nüchtern. Nicht gefallen haben ihm zudem die vielen Fehlwürfe in den ersten 15 Minuten. „Klar ist es unser Ziel mutig anzugreifen, aber die Wurfauswahl muss besser sein.
So haben wir ein ums andere Mal unseren Meister in der Thüringer Torfrau gefunden“, so Birkner. Trotz des hohen Rückstands gaben sich Laura Rüffieux und Co. jedoch zu keinem Zeitpunkt auf. „Das zeichnet mein junges Team und die HSG aus. Heute wurden uns jedoch unsere Grenzen und unsere Entwicklungsfelder klar aufgezeigt. Daran werden wir nun in den kommenden zehn Tagen hart arbeiten und werden für das nächste Spiel gegen die Handball Luchse gewappnet sein“, richtet Birkner den Blick nach vorne. Beste HSG-Werferin am Mittwochabend war mit sechs Toren Nele Franz. Bei den Thüringerinnen war Marketa Jerabkova ganze elf Mal erfolgreich.
Tabellarisch ändert sich durch die Niederlage für die HSG zunächst nichts. Mit 6:4 Punkten steht das Team zumindest bis Samstag weiter auf Rang 5. Der Thüringer HC setzte sich durch den Sieg zunächst einmal an die Tabellenspitze. Weiter geht es für die HSG am 18. Oktober mit einem Auswärtsspiel bei den Handball Luchsen.
HSG-Tore: Franz (6/3), Schoenaker (5/3), Jongenelen (4), Kynast (3), Rüffieux (2), Michalczik (2), Rajes (2), van Wingerden (2).
Pressemeldung: HSG Blomberg-Lippe.