Aller guten Dinge sind drei – dass dachte sich wohl auch das Team der HSG Blomberg-Lippe am Samstagnachmittag. Nachdem der lippische Handball-Bundesligist bereits in der Hinrunde sowie im DHB-Pokal gegen den Buxtehuder SV die Oberhand behalten hatte, setzten sich die Lipperinnen auch am 24. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen mit 21:26 (13:13) gegen die Niedersächsinnen durch. Nicht zuletzt auch dank einer herausragenden Marie Andresen im Tor.
Mit großem Respekt hatten HSG-Trainer Steffen Birkner und sein Team am Samstag die Auswärtsfahrt nach Buxtehude angetreten. Denn in der heimischen Halle Nord hatte der Buxtehuder SV bislang vielen Teams das Fürchten gelehrt. „Sie werden die richtigen Schlüsse aus den Niederlagen gezogen haben“, war sich Birkner zudem sicher und sollte damit zunächst Recht behalten. Zwar erwischte die HSG, angetrieben von einer befreit aufspielenden Ann Kynast, den besseren Start, doch der BSV nutzte eine Schwächephase der Gäste und münzte einen 3:5-Rückstand nach 15. Minuten in eine 7:5-Führung um. Unzufrieden mit der fehlenden Aggressivität in der Abwehr sowie den zahlreichen Unkonzentriertheiten seiner Schützlinge, sah sich Birkner schließlich gezwungen eine Auszeit zu nehmen.
Die laute Ansprache des HSG-Trainers zeigte Wirkung. Kynast durchbrach die fünfminütige Durststrecke und verwandelte den Ball nach 17. Minuten zum 8:6-Anschlusstreffer. Wenig später sorgte die 19-Jährige nach 25. Minuten mit ihrem sechsten Treffer für die 11:13-Führung der HSG. Doch in der Halle Nord hatte sich längst ein offener und temporeicher Schlagabtausch entwickelt, indem der BSV auch dieses Mal zu kontern wusste. Bis zur Halbzeit konnte das Team von Trainer Dirk Leun den Spielstand wieder ausgleichen. Die starke BSV-Rechtsaußen Meret Ossenkopp verwandelte sicher zum 13:13-Pausenstand.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte Birkner Marie Andresen für Melanie Veith in die Begegnung und sollte damit ein glückliches Händchen beweisen. Die gebürtige Flensburgerin vereitelte direkt die ersten beiden Torwürfe der Niedersächsinnen. Dies nutzen ihre Mitspielerinnen aus. Kamila Kordovská und Nele Franz sorgten nach 32 Minuten für eine knappe 13:15-Führung. Doch die HSG machte sich das Leben immer wieder selbst schwer. Weitere technische Fehler nutzte das Heimteam eiskalt aus und erzielte nur zwei Minuten später den 15:15 Ausgleich. In der Folge wurde das Buxtehuder Team jedoch durch HSG-Torfrau Andresen an den Rand der Verzweiflung geführt.
Spätestens als Andresen in der 36. Minute zunächst einen Siebenmeter entschärfte und im Anschluss auch den Nachwurf parierte, hatte sich die 26-Jährige erfolgreich in die Köpfe der BSV-Spielerinnen gespielt. Der BSV präsentierte sich zunehmend verunsichert und die HSG drückte nun auf die Entscheidung. In der 41. Minute war es erneut Kynast, welche den 5:0-Lauf ihres Teams perfekt machte und zum 15:20 traf. Gegen eine starke BSV-Abwehr verpasste es die HSG jedoch eine frühzeitige Entscheidung herbeizuführen und musste in der 45. Minute erneut eine Drucksituation überstehen.
Der BSV hatte sich mittlerweile auf 18:21 herangekämpft und agierte nach einem Foul von HSG-Spielmacherin in Überzahl. Aus dieser Situation sollte der Buxtehuder SV jedoch keinen Profit schlagen können. In der 55. Minute setzte Andresen ihrem überragenden Auftritt schließlich die Krone auf und fing den Siebenmeter von BSV-Spielmacherin Caro Müller-Korn mühelos ab. Marie Michalczik und Nele Franz setzten in der Folge den Deckel auf die Begegnung. Beste Werferinnen bei der HSG Blomberg-Lippe waren Ann Kynast und Nele Franz mit jeweils acht Treffern.
„Ich bin total happy und froh, dass wir dieses Spiel heute gewonnen haben. Wir haben viele technische Fehler gemacht und nicht so zielstrebig angegriffen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Vielleicht hat meinen Spielerinnen das Spiel vom Mittwoch noch etwas in den Beinen gesteckt. In der Halbzeit habe ich mehr Mut eingefordert. Auch wenn wir es im Angriff weiter nicht gut gelöst haben, haben wir deutlich besser verteidigt. In Marie Andresen hatten wir heute eine überragende Torfrau, ohne die das Spiel vermutlich verloren gegangen wäre“, ließ Birkner auf der anschließenden Pressekonferenz das Spiel Revue passieren.
Dass sein Team durch den Sieg weiterhin auf Platz drei steht, macht Birkner stolz: „Meine Mannschaft macht seit Saisonbeginn einen überragenden Job, arbeitet jeden Tag hart und belohnt sich dafür aktuell auch in engen Begegnungen regelmäßig. Wir wissen jedoch wer wir sind und wo wir herkommen und werden deshalb nicht abheben. Andere Vereine haben ganz andere Mittel als wir. Wir werden in den kommenden Wochen weiter hart arbeiten und schauen, wofür es am Ende reicht.“
Nächsten Samstag empfängt die HSG Blomberg-Lippe Spitzenreiter Dortmund in der Halle an der Ulmenallee. Anwurf der Begegnung, die im Livestream auf LZ.de zu sehen sein wird, ist um 16:30 Uhr.
Tore für die HSG: Kynast (8), Franz (8/3), Rüffieux (3), Kordovská (3), Michalczik (3), Agwunedu (1).
Tore für den BSV: Ossenkopp (6), Süchting (2), Golla (2), Antl (2), Müller-Korn (2/1), von Prittwitz (2), Prior (2), Dölle (2), Heldmann (1).
Pressemeldung: HSG Blomberg-Lippe.