Für das Jahr 2020 haben Arztpraxen und Krankenhäuser 20 705 Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 847 Fälle bzw. 3,9 Prozent weniger als 2019 (damals 21 552). Im Vergleich zum Jahr 2010 (22 897 Abbrüche) war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um 9,6 Prozent bzw. 2 192 Fälle niedriger.
2,5 Prozent oder 513 aller Frauen, die einen Abbruch vornehmen ließen, waren minderjährig, 35 Mädchen waren jünger als 15 Jahre. Neun von zehn Frauen (90,1 Prozent) waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt; die übrigen 7,4 Prozent waren 40 Jahre oder älter. Mehr als die Hälfte der Frauen (56,5 Prozent) hatte vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Darunter befanden sich 2 663 Frauen mit drei oder vier und weitere 418 Frauen mit fünf oder mehr Kindern.
In 42,8 Prozent der Fälle erfolgte der Schwangerschaftsabbruch vor der siebten Schwangerschaftswoche; etwa drei Viertel (76,6 Prozent) aller Schwangerschaften wurden vor der neunten und 96,7 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen. 95,4 Prozent der Abbrüche erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4,6 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Nur aufgrund dieser Ausnahmetatbestände ist ein legaler Abbruch auch nach der vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche möglich. 96,4 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden ambulant in Arztpraxen und Krankenhäusern durchgeführt; 3,6 Prozent der Eingriffe wurden stationär in Krankenhäusern vorgenommen. (IT.NRW).