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Nordrhein-Westfalen ist eine Hochburg der Pferdehaltung, wie auch das Pferd im Landeswappen zeigt. In diesen Wochen steht für Ross, Reiter und Reitbetrieb der Gang auf die Weide auf dem Plan, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Nach den Wintermonaten mit Heuration sind die ersten frischen Gräser auf den Koppeln ein Hochgenuss für Pferde. Genau hier liegt das Problem: Pferde mögen es mager. Im Gegensatz zu Kühen, Schafen oder Ziegen, die das energie- und eiweißreiche Gras auf den Weiden mit gleich vier Mägen verdauen können, besitzen Pferde nur ein solches Organ.

 

Und das will sorgsam auf die Futterumstellung vorbereitet werden. Beim sogenannten Anweiden wird die Zeit, in der die Pferde auf der Koppel grasen können, über Wochen langsam gesteigert. Empfindliche Huftiere beginnen mit wenigen Minuten frischem Gras täglich, wobei sich die Menge langsam auf bis zu 50 kg Gras je Pferd bei 24-stündigem Weidegang erhöht.

 

Viele der über 157 000 in Reitvereinen organisierten Pferdebesitzer in Nordrhein-Westfalen bereiten ihren Vierbeiner selbst schrittweise auf das besonders energie- und eiweißreiche junge Gras und die neue Weidesaison vor. Sie nehmen ihr Pferd an Halfter und Führleine, um es kontrolliert am ersten zarten Grün knabbern zu lassen. Ein Zuviel an jungem Gras führt bei Pferden oft zu Koliken, das sind Störungen im Verdauungstrakt, die tödlich enden können.

 

Ebenso gefürchtet ist die Hufrehe, eine Krankheit, die durch den hohen Gehalt des frischen Grases an einer bestimmten Zuckerart – Fructan – hervorgerufen wird und ein Lahmgehen der Pferde verursacht. Wenn die Pferdekoppel neben der Kuhweide also weniger saftig wirkt, so liegt das an einem umsichtigen Pferdebetrieb, der eine spezielle, auf die Bedürfnisse der Pferde abgestimmte Grasmischung verwendet hat. Pferde mögen‘s eben mager.

 

Pressemeldung: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.