Arnold Weber. Foto: Stadt Blomberg.

Die Stadt Blomberg hat einen weiteren Altbürgermeister verloren: Arnold Weber ist am 30. März dieses Jahres gestorben. Der ehemalige erste Blomberger Bürger und Ehrenratsherr wurde 84 Jahre alt. Weber hat die Blomberger Politik in der Nachkriegszeit geprägt wie nur wenige andere Personen. Zum letzten Mal öffentlich in Erscheinung trat der 1936 in Kleinenmarpe Geborene im Februar des vergangenen Jahres. Damals nahm er, sichtlich gerührt, an den Feierlichkeiten anlässlich von 50 Jahren Großgemeinde Blomberg teil.

 

Früh politisch engagiert

Arnold Weber schlug nach Besuch von Gymnasium und höherer Handelsschule zwar beruflich einen eher unpolitischen Weg ein, da er ab 1965 am Finanzamt in Lemgo wirkte. Aber: In seiner Freizeit wohnte er den Sitzungen des Gemeinderats in seinem damals noch eigenständigen Heimatort bei. Ende der 1960er-Jahre trat er in die SPD ein und engagierte sich unter anderem als Kassierer und stellvertretender Vorsitzender im Ortsverein Cappel.

 

1970, nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen und dem Zusammenschluss von Blomberg und den umliegenden 18 Ortschaften zur Stadt Blomberg, zog er direkt in den gerade gegründeten Stadtrat ein. Dort wurde er gleich zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokraten. Vor einigen Jahren beschrieb Arnold Weber die Ratsarbeit dieser Zeit als „harmonisch“ und lobte vor allem den damaligen Bürgermeister Heinrich Fritzemeier als „einen tollen Mann“.

 

Bürgermeister ab 1983

Zehn Jahre nach der Gründung des Stadtrats übernahm Weber den Fraktionsvorsitz der SPD und wurde 1983, nach dem Tod von Heinrich Fritzemeier, zum Blomberger Bürgermeister gewählt. Dieses Amt behielt er bis 1994 – das übrigens ehrenamtlich. Danach bewies er Größe und blieb unter dem neuen Stadtoberhaupt Dieter Machentanz bis 1999 stellvertretender Bürgermeister. Dann verließ er den Rat, 2004 folgte aber die Ernennung zum Ehrenratsherrn.

 

Neben der Politik besaß Arnold Weber zwei weitere große Leidenschaften: den Sport und die Blomberger Städtepartnerschaften. Er setzte sich für den Bau einer zweiten Großsporthalle in der Nelkenstadt und die Errichtung des Cappeler Waldstadions ein, trainierte Handballmannschaften und war im Vorstand des SV Cappel aktiv. Außerdem trug er einen ganz wesentlichen Teil dazu bei, dass die engen Verbindungen zu Papendrecht, Reinickendorf und Oschatz entstanden sind.

 

„Mit Arnold Weber verlieren wir eine Persönlichkeit. Er hat sich fast 30 Jahre ehrenamtlich für die Belange der Stadt Blomberg eingesetzt und mit seinem Fachwissen und seiner Weitsicht die Entwicklung der Stadt ganz entscheidend mitgestaltet und mitgeprägt“, erklärt Bürgermeister Christoph Dolle.