Ab 7. Juni können auch in Lippe Unternehmen über ihre Betriebsärzte mit Schutzimpfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus starten. Dafür kann das lippische Impfzentrum in Lemgo genutzt werden. Das haben die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und der Arbeitgeberverband Lippe e. V. (AGV-Lippe) mit dem Kreis Lippe vereinbart. Das Impfzentrum will dafür zwei Impf-Straßen zur Verfügung stellen, die für die Betriebsimpfungen genutzt werden können.
„Das ist eine gute Lösung für Lippe“, freuen sich Landrat Dr. Axel Lehmann, IHK- Hauptgeschäftsführer Axel Martens und Corinna Kronsbein, Hauptgeschäftsführerin des AGV-Lippe. Um Impfstoffe müssen sich die Betriebe bzw. die Betriebsärzte selbst kümmern. Maximal 804 Impfdosen pro Woche und Arzt können in der Startphase bestellt werden. Das Impfzentrum hilft bei Bedarf mit Beratung und Know-how und möglicherweise auch mit medizinischem Personal.
Nach Einschätzung der IHK wird diese Unterstützung für viele kleinere Unternehmen in Lippe besonders wichtig sein, die keinen eigenen Betriebsarzt haben und auch nicht in ein Werksarztzentrum eingebunden sind. „Das dürfte einige tausend Firmen betreffen“, schätzt Axel Martens. Da zeitgleich am 7. Juni neben der Freigabe für Betriebsärzte die Impf-Priorisierung komplett wegfällt, also auch für die 115.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Lippe, rechnet Martens mit einem Ansturm an Nachfrage. Er traut den Betrieben aber zu, dass sie auch die interne Priorisierung gut geregelt bekommen. „Lassen Sie uns erstmal anfangen. Hauptsache, es kommt mehr Tempo ins Impfen, damit unsere Unternehmen wieder zu normalen Bedingungen arbeiten können.“
Auf mehr Tempo hofft auch Corinna Kronsbein. Weil dabei der größte Engpass die verfügbaren Impfstoffe sind, sei es wichtig, dass die Unternehmen bei ihren Betriebsärzten nachfassen und ihren Bedarf deutlich machen. „Nur dann können wir für Lippe ein Maximum an Impf-Lieferungen sicherstellen“, ist die AGV-Chefin überzeugt.
Dass es beim Impfzentrum in Lemgo zu Kapazitätsengpässen für die betriebliche Impfung kommt, fürchtet Dr. Axel Lehmann nicht. „Wir haben hier noch Luft, die Abläufe und das Personal sind professionell eingespielt. Sollte im Juni doch mehr Impfstoff für die Unternehmen kommen als absehbar, kriegen wir das auch organisiert“, ist der Landrat überzeugt. Lehmann hofft, dass auch denjenigen Firmen geholfen werden kann, die sich nicht selbst kümmern können. „Wir prüfen, ob wir über das Gesundheitsamt des Kreises mit medizinischem Personal und Material aushelfen können.“ Firmen können ihre Fragen ans Impfzentrum Lippe über impfzentrum@kreis-lippe.de richten.