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Der Boom von E-Bikes und Pedelecs ist ungebrochen. 1,95 Millionen Stück wurden 2020 insgesamt verkauft – 43,4 Prozent mehr als im Jahr 2019. Damit stieg auch die Zahl der Pedelec-Unfälle: 2020 sind rund 20 Prozent mehr E-Bike-Fahrer tödlich verunglückt als im Jahr davor. Um bei Notbremsungen Unfälle zu vermeiden, kann ein gutes Antiblockiersystem (ABS) für E-Fahrräder Abhilfe schaffen.

 

Ein ABS kann den Stillstand des stabilisierenden Vorderrades und in der Folge Stürze vermeiden. Wichtig aber auch: Die guten Systeme verhindern weitgehend das Abheben des Hinterrades und im Extremfall einen Überschlag. Mittlerweile gibt es drei Anbieter für Fahrrad-ABS-Systeme: BOSCH, ZF Sachs Micro Mobility GmbH und die italienische Marke BluBrake. Der ADAC hat anhand des Systems von Bosch untersucht, welchen Nutzen ein ABS für Pedelecs bringt und ob sich die Mehrkosten von mehreren Hundert Euro lohnen.

 

Ergebnis: Die Bremstests mit dem BOSCH-ABS haben auch unter ungünstigen Bedingungen wie beispielsweise auf rutschigem Untergrund mit niedrigem Reibwert eine Radblockade zuverlässig verhindert. Auch die Bremsstabilität war überwiegend gut. Nur bei einer von 50 ABS-Bremsungen hob das Hinterrad bei niedriger Geschwindigkeit so weit ab, dass sich der Fahrer mit einem seitlichen Ausfallschritt in Sicherheit bringen musste.
Die Funktion des Überschlagschutzes hat allerdings einen Nachteil:

 

Normalerweise verliert das Hinterrad mit steigenden Bremskräften schnell den Bodenkontakt. Um einen Überschlag zu verhindern, muss die Bremskraft vom ABS rechtzeitig begrenzt werden. Dadurch verlängert sich allerdings der Bremsweg. Der ADAC empfiehlt ABS grundsätzlich für Radfahrer, die viel auf unbefestigten, verschmutzten und damit rutschigen Strecken sowie bei allen Witterungen unterwegs sind. Hier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Reifen beim Bremsen ohne ABS zu wenig Haftung haben. Auf trockener Straße bleibt das Pedelec zudem während der Bremsung beherrschbar.

 

Gut geeignet ist das ABS auch für E-Lastenräder, die ein höheres Gewicht, einen relativ niedrigen Schwerpunkt und einen langen Radstand haben. Das ABS ist hier besonders gut geeignet, um plötzliches Abbremsen zu stabilisieren und Stürze zu verhindern. Wer sich für ein Pedelec-ABS entscheidet, sollte sich das System vom Händler erklären lassen und eine ausgiebige Probefahrt mit Bremsversuchen unternehmen. Aufgrund des verlängerten Bremsweges sollte die Fahrweise angepasst und große Abstände eingehalten werden. Detaillierte Informationen finden Sie unter adac.de.

 

Pressemeldung: ADAC.