Handball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe hat sein Auswärtsspiel beim VfL Oldenburg mit 22:23 gewonnen. Zur Pause stand es 9:13.
Das HSG-Team musste in Niedersachsen einmal mehr ohne die Langzeitverletzten Nele Franz (Knie), Emelyn van Wingerden (Schulter) und Jenny Murer (Knie) auskommen. Angeschlagen in die Partie ging Lisa Rajes, die sich unter der Woche mit einer Nasennebenhöhlen-Entzündung plagte und nicht trainieren konnte. Malina Marie Michalczik war nach ihrer bereits zweiten Corona-Erkrankung wieder an Bord.
Aus der A-Jugend verstärkten einmal mehr die beiden 17-jährigen Nieke Kühne und Leni Ruwe den Kader. Die HSG ging mit Emma Hertha, Laetitia Quist, Kamila Kordovská, Linnea Pettersson, Ndidi Agwunedu, Laura Rüffieux und Melanie Veith ins Rennen. Auf Seiten des VfLs standen mit Kathrin Pichlmeier und Isabelle Jongenelen zwei Spielerinnen mit Blomberger Vergangenheit auf der Platte.
Zunächst startet die Partie mit recht wenig Tempo, wobei die HSG die ersten Minuten etwas erfolgreicher gestalten konnte und 1:4 führte. Die Heimmannschaft konnte dabei zwischenzeitlich erst nach rund fünf Minuten ihren ersten Treffer erzielen. Insgesamt blieb die Begegnung im ersten Spielabschnitt recht durchwachsen, auf beiden Seiten waren technische Fehler und Fehlwürfe zu verbuchen.
Gleichwohl gelang es den Gästen, bei denen Trainer Steffen Birkner nach und nach die erste Sieben partiell durchwechselte und z.B. Nele Wenzel, Leni Ruwe und Ann Kynast brachte, über die Zwischenstände 3:5, 5:8, 7:9, 8:10 und 9:12 stetig in Führung zu bleiben. Vor allem über den Kreis konnte die HSG das ein oder andere Tor erzielen. Kamila Kordovská machte mit ihrem Treffer zum 9:13 zur Pause erst einmal „den Deckel drauf“ und es ging in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel kam Lisa Rajes in die Partie. Den nächsten HSG-Treffer steuerte jedoch Laura Rüffieux bei. Die Kapitänin benötigte wegen anhaltender Fußprobleme jedoch immer wieder Verschnaufpausen. Zunächst blieb der Vorsprung für die HSG mit fünf Toren Differenz komfortabel. Dem VfL gelang es im zweiten Abschnitt jedoch, nun aggressiver zu decken und die sich bietenden Überzahlsituationen gewinnbringend auszunutzen. Zudem mehrten sich die Fehlwürfe bei der HSG, so dass das Heimteam immer mehr Lunte riechen konnte.
In der 45. Spielminute stand es beim 16:16 erstmalig unentschieden, der VfL hatte nun die Oberhand. Nach gut 51 gespielten Minuten war dann sogar eine Zwei-Tore-Führung zu verzeichnen, es hieß 20:18. Blomberg blieb aber dran, Nieke Kühne nahm sich ein Herz konnte auf 20:19 verkürzen. Der VfL konnte beim 21:19 durch einen verwandelten Strafwurf von Kathrin Pichlmeier jedoch erneut den vorherigen Abstand wiederherstellen. Es blieb nun eng und hochgradig spannend: 21:20, 21:21 – der Ausgleich war wieder da.
Dies gefolgt von einer weiteren Führung des VfLs zum 22:21. Die Uhr zeigte 58:59 Minuten absolvierte Spielzeit an, als es Strafwurf für die HSG gab. Michalczik verwandelte sicher. Heimtrainer Niels Bötel nahm eine letzte Auszeit. Der dann folgende Angriff verpuffte allerdings, denn die HSG konnte den Ball erkämpfen, es ging in den finalen Konter, der durch ein Foul an Ndidi Agwunedu jäh gestoppt wurde. Ein abschließender Strafwurf war das Resultat und auch ihren vierten Versuch vom Punkt konnte Michalczik zum umjubelten Auswärtserfolg verwandeln.
HSG-Trainer Steffen Birkner meinte nach dem Spiel: „Ich bin heute zufrieden, dass wir hier gewinnen, es war ein harter Kampf, mit Fehlern auf beiden Seiten. Ich bin glücklich, dass wir zum Schluss noch mal die Chance erhalten, den Sieg einzufahren und Marie Michalczik den Siebenmeter reingemacht hat. Oldenburg hat es gut gemacht über 60 Minuten und uns vor Probleme gestellt, vor allem im Positionsangriff, wo wir uns die Dinge anders vorgenommen haben. In der zweiten Hälfte sank nach und nach unser Selbstvertrauen. Aber wir glaubten trotzdem bis zum Ende an den Sieg, weshalb ich stolz auf mein Team bin.“
HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch war nach den absolvierten 60 Minuten erleichtert ob des doppelten Punktgewinns: „Nach einer vom Ergebnis recht ordentlichen ersten Hälfte waren wir in der zweiten Halbzeit leider über weite Strecken ziemlich ideenlos und haben Einiges nicht so gut umgesetzt. Umso glücklicher können wir sein, dass es am Ende trotzdem für den Sieg gereicht hat. Nach der Hinspielniederlage wollten wir heute etwas holen. Das ist gelungen. Auch ein Arbeitssieg zählt zwei Punkte. Weiter geht’s!“
Tore für die HSG: Michalczik (5/4), Kynast, Pettersson (je 4), Rüffieux (3), Wenzel, Kordovská (je 2), Rajes, Hertha, Kühne (je 1).
Pressemeldung: HSG.