„Je mehr Zeit verstreicht, desto stolzer können wir auf die Leistung sein, die wir an diesem Tag abgerufen haben“, zieht TBV-Trainer Florian Kehrmann für sein Team viel Positives aus dem Halbfinal-Aus gegen den späteren Pokalsieger THW Kiel. So entpuppt sich der bevorstehende Kräftevergleich mit dem HC Erlangen am Samstag (Anwurf 18.30 Uhr, live auf Sky Sport 5 HD) als inoffizielles Spiel um Platz drei des REWE Final4. Während der TBV in Hamburg dem deutschen Rekordmeister unterlag, mussten die Mittelfranken bei ihrer ersten Final4-Teilnahme gegen den SC Magdeburg die Segel streichen. „Jetzt geht es mit Volldampf und mit viel Freude in die letzten Spiele der Saison“, lautet daher Kehrmanns Devise für den Endspurt.

 

Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie ist man beim designierten Pokalsieger bestrebt, in der Liga wieder zurück in die Spur zu finden. Kehrmann: „Unser Ziel ist es auch weiterhin, viele Punkte zu sammeln, dafür bietet das Heimspiel gegen Erlangen die erste Gelegenheit.“ Während die Mannschaft von Raúl Alonso bereits am Donnerstag im Nachholspiel gegen Melsungen gefordert war, haben sich die Lipper zumindest in Ruhe ihren Matchplan zurechtlegen können. Sicherlich wird ihnen nicht entgangen sein, wie der HC nach dessen größtem Erfolg in der Vereinsgeschichte wieder rechtzeitig die Sinne geschärft hat. Durch den 32:31-Heimerfolg gegen das ersatzgeschwächte Melsungen hat der Tabellen-13. den Abstand „nach unten“ vorentscheidend vergrößert.

 

Damit holten die Erlanger unter Alonso, der seit diesem Jahr als Sportchef und Trainer in Personalunion tätig ist, erstmals zwei Siege in Serie. Nichtsdestotrotz: TBV-Coach Florian Kehrmann sind die Stärken des Gegners ohnehin bekannt. Der HC Erlangen bringe körperlich eine Menge aufs Parkett und agiere vor allem in der Abwehr sehr flexibel: „Mit einer mannbezogenen und kampfbetonten Deckung werden sie versuchen, uns unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen“, warnt Kehrmann und fordert, die Zweikämpfe ab Minute eins voll anzunehmen und im Angriff stets die Ruhe zu bewahren. Vorne agiere Erlangen viel über ihre großgewachsenen Rückraumspieler und versuche, mit viel Power auf den Torerfolg zu drängen.

 

Topscorer Simon Jeppsson (143 Tore/108 Assists), Nationalspieler Christoph Steinert und Nico Büdel bilden einen brandgefährlichen wie erfahrenen Rückraum. Antonio Metzner und Steffen Fäth komplettieren die hohe individuelle Klasse, die es möglichst weit vom eigenen Tor wegzuhalten gilt. Denn: Nach der SG Flensburg-Handewitt traf kein Team öfter aus der Distanz. Es ist bekannt, dass der HC Erlangen an guten Tagen dazu in der Lage ist, auch den besten Teams in der Liga Paroli zu bieten. Auswärts jedoch gelangen dem HC aus 13 Partien erst zwei Siege und drei Remis.

 

Aus den bisherigen sechs Bundesligaduellen in der Phoenix Contact-Arena holten die Mittelfranken einen Zähler. Auch das jüngste Heimspiel wussten die Lipper im November 2020 mit 24:23 knapp für sich zu entscheiden. Mit acht Siegen und zwei Remis aus 13 Duellen spricht die Bilanz zwar klar für den TBV – am Samstag zählt allerdings nur die Gegenwart. Schiedsrichter der Begegnung des 28. Spieltags sind Darnel Jansen und Lucas Hellbusch. Bezahlsender Sky stimmt ab 18.15 Uhr auf die zwei Partien am Samstagabend ein.

 

Pressemeldung: TBV.