Foto: Thomas F. Starke / DSC Arminia Bielefeld.

Die „Sichere Burg“, das Handlungskonzept des DSC Arminia Bielefeld zur Schaffung einer diskriminierungs- und gewaltsensiblen Vereinskultur seit Saisonbeginn 2021/22, bekommt in der Umsetzung fachkundige Unterstützung durch die Stadt Bielefeld und regionale Institutionen.

 

Die „Sichere Burg“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt Bielefeld e.V. und BBAG e.V. – KickIn! entwickelt und hat das Ziel das Sicherheits- und Wohlbefinden aller Stadionbesucher und Stadionbesucherinnen langfristig zu erhöhen. Für den Fall, dass eine Person am Heimspieltag des DSC einen diskriminierenden, beleidigenden, gewaltvollen oder sexualisierten Übergriff erlebt, kann sie sich umgehend oder im Nachgang an die Anlaufstelle „Sichere Burg“ wenden. Neben der Anlaufstelle wirkt das Konzept auch präventiv. Mithilfe diskriminierungskritischer Veranstaltungen soll die „Sichere Burg“ für diese Themen sensibilisieren und Gespräche anregen.

 

„Als Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld bedanke ich mich für die Initiative von Arminia Bielefeld, sich in diesem sensiblen Bereich zu engagieren, klare Haltung zu zeigen und sich zu positionieren. Das ist wichtig – einmal für den Verein, aber auch für unsere Stadt und unsere Gesellschaft in dieser Zeit“, so Pit Clausen: „Ich persönlich erlebe es, dass der Ton an vielen Stellen rauer wird, der Respekt immer mehr verloren zu gehen scheint und das sind erste Vorboten, dass sich Menschen zu Handlungen hinreißen lassen, die nicht akzeptabel sind.

 

Es braucht klare Kante und Haltung – der DSC zeigt genau das und beweist mir einmal mehr die Bereicherung dieses Vereins für unsere Stadt. Die Herangehensweise ist sehr gut strukturiert, viele Partner werden im Netzwerk aktiviert und unterschiedliche Kompetenzen integriert. Das ist beispielgebend und ich ahne, das wird nicht in vielen anderen Vereinen und Städten diese Qualität haben. Das macht mich nicht nur als Oberbürgermeister, sondern auch als Arminia-Mitglied und Fan stolz!“

 

In der SchücoArena sind an Spieltagen Menschen unterschiedlichen Alters, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlechts und geschlechtlicher Identität, körperlichen und kognitiven Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft zu Gast. Arminia möchte all diesen Menschen ein schönes und sicheres Stadionerlebnis ermöglichen.

 

„Die Sichere Burg ist ein tolles Projekt. Als Arminia Bielefeld stehen wir für Werte wie Toleranz und Respekt auf und neben dem Platz ein. Diese Werte werden bei uns gelebt. Dazu gehören Menschen mit Herzblut, die solche Projekte umsetzen. Nicht zuletzt deshalb ist es uns wichtig, dieses Engagement zu zeigen, miteinander zu sprechen und das Projekt noch bekannter zu machen,“ so DSC-Präsident Rainer Schütte.

 

Daher ist es erfreulich, dass Arminia fortan bei der Umsetzung des Handlungskonzeptes auf die Expertise der Stadt Bielefeld, BackUp, MBR OWL und ADA zurückzugreifen kann. (Stadt Bielefeld: Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, Geschlechtsidentität, Herkunft, Ethnie, Behinderung, sozialer Status, Alter, sexuelle Identität

 

BackUp: Beratung für Opfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt / MBR OWL: Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus OWL / Regierungsbezirk Detmold / ADA: Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit in Caritasverband Paderborn e.V.). Durch die Begleitung und Unterstützung wird ein großer Beitrag für eine fortlaufende Verstetigung des Konzepts, zu einer fachlichen Fortbildung der Erstkontaktpersonen sowie zu einer qualifizierten Beratung von Betroffenen geleistet.

 

Matthias Zimmoch von ADA bekräftigt die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und die gemeinsamen Schnittpunkte: „Wir möchten für Menschen da sein, die Diskriminierung erfahren haben. Dafür wollen wir Zugangswege zu uns in die Beratung schaffen, deshalb verfolgen wir das gleiche Ziel wie die Sichere Burg, um gemeinsam betroffene Menschen zu unterstützen.“ Weitere Infos zur „Sicheren Burg“: https://www.arminia.de/der-dsc/sichere-burg.