Mehr als jede/r Dritte in Nordrhein-Westfalen war 2019 ehrenamtlich tätig (36,3 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand einer Auswertung des deutschen Freiwilligensurveys mitteilt, erhöhte sich das bürgerschaftliche Engagement in Nordrhein-Westfalen von 2009 bis 2019 um 6,4 Prozentpunkte auf 29,9 Prozent. Der Anteil der ehrenamtlich aktiven Frauen stieg von 2009 (27,1 Prozent) bis 2019 um 10,0 Prozentpunkte auf 37,1 Prozent. Bei Männern stieg die Quote im selben Zeitraum von 33,0 Prozent um 2,4 Prozentpunkte auf 35,4 Prozent

 

Der Anteil der Personen, die ein Ehrenamt ausübten, war in NRW im Jahr 2019 in allen Altersgruppen höher als 2009. Mit 41,2 Prozent war das Engagement bei 30- bis 49-Jährigen 2019 am größten und um 6,8 Prozentpunkte höher als 2009 (damals: 34,3 Prozent). Die stärksten Zuwächse im Zehnjahrzeitraum gab es bei den 14- bis 29-Jährigen (36,6 Prozent; +9,0 Prozentpunkte) und bei den 50- bis 64-Jährigen (37,1 Prozent; +8,7 Prozentpunkte).

 

Der Bildungshintergrund spielt im Kontext des ehrenamtlichen Engagements eine nicht unbedeutende Rolle: Im Jahr 2019 war fast die Hälfte der Befragten mit hoher Schulbildung ehrenamtlich tätig. Gegenüber 2009 stieg dieser Anteil um 7,8 Prozentpunkte. 41,3 Prozent der noch vor ihrem Schulabschluss stehenden Schülerinnen und Schüler waren 2019 ehrenamtlich engagiert; dieser Anteil ist binnen zehn Jahren um 9,7 Prozentpunkte gestiegen. Nur bei Personen mit mittlerer Schulbildung war im betrachteten Zeitraum ein Rückgang beim Engagement zu verzeichnen: Während 2009 rund ein Drittel (33,0 Prozent) ehrenamtlich aktiv war, waren es 2019 nur noch 31,2 Prozent.

 

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, gab es in Nordrhein-Westfalen bei der Art des freiwilligen Engagements Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Männer engagierten sich 2019 überwiegend im Bereich Sport und Bewegung (35,0 Prozent); 19,5 Prozent waren ehrenamtlich im sozialen Bereich und 15,6 Prozent in Schulen und Kindergärten tätig. 2009 waren 12,8 Prozent aller engagierten Frauen im Bereich Sport und Bewegung tätig; dieser Anteil ist bis 2019 auf 29,2 Prozent gestiegen; damit hat sich das ehrenamtliche Engagement von Frauen im Sport binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. In Schulen und Kindergärten waren Frauen 2019 mit 28,7 Prozent am zweithäufigsten engagiert; mehr als ein Viertel (26,4 Prozent) war im sozialen Bereich ehrenamtlich aktiv.

 

Der Deutsche Freiwilligensurvey führt repräsentative telefonische Befragungen zum freiwilligen Engagement in Deutschland durch, die sich an Personen ab 14 Jahren richten. 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen 3 225 Personen befragt, im Jahr 2009 waren dies 2 515 Personen gewesen. Die Daten des Freiwilligensurveys wurden seit 1999 fünf Mal erhoben; die letzte entsprechende Erhebung fand 2019 statt. Der Freiwilligensurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die wissenschaftliche Leitung des Freiwilligensurveys liegt beim Deutschen Zentrum für Altersfragen. (IT.NRW)