Die Primäenergieproduktivität lag im Jahr 2019 in Nordrhein-Westfalen bei 198,5 Euro je Gigajoule und war damit um 36,4 Prozent höher als 2010. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war der Anstieg im bevölkerungsreichsten Bundesland damit höher als im Bundesdurchschnitt (29,5 Prozent).

 

Die Primärenergieproduktivität – also das Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts zum Primärenergieverbrauch – ist ein zentraler Indikator zur Effizienz einer Wirtschaft im Umgang mit der Ressource Energie. Der Anstieg der Primärenergieproduktivität in Nordrhein-Westfalen von 2010 bis 2019 ist dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (+11,6 Prozent) und – im noch stärkeren Ausmaß ̫ dem Rückgang des Primärenergieverbrauchs (−18,2 Prozent) im selben Zeitraum geschuldet.

 

Der Primärenergieverbrauch umfasst die Energie, die für Umwandlung und Endverbrauch benötigt wird und direkt aus Primärenergieträgern wie Stein- und Braunkohle, Erdöl, Erdgas, erneuerbaren Energieträgern oder Kernenergie gewonnen wird. 2019 lag der Primärenergieverbrauch NRWs bei 3,6 Millionen Terajoule und hatte damit einen Anteil von 28,2 Prozent am gesamtdeutschen Bedarf an Primärenergie. Der vergleichsweise hohe Primärenergieverbrauch in Nordrhein-Westfalen lässt sich auf die energieintensive Wirtschaftsstruktur des Landes zurückführen: Das Produzierende Gewerbe setzte 2018 für seine Wirtschaftsprozesse mit 2,5 Millionen Terajoule knapp 68 Prozent des Primärenergieverbrauchs NRWs ein.

 

Die Primäenergieproduktivität stieg im Produzierenden Gewerbe im Jahr 2018 um 34,7 Prozent, was auf den Rückgang des Primärenergieverbrauchs (2010: 3,1 Millionen Terajoule, 2018: 2,5 Millionen Terajoule) zurückzuführen ist. Mit 69,3 Euro pro Gigajoule war die Primärenergieproduktivität des Produzierenden Gewerbes signifikant niedriger als in anderen Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft: 120,4; Dienstleistungsbereich: 1 208 Euro je Gigajoule) des Landes.

 

Diese und weitere interessante Informationen zur Umweltbeanspruchung in Nordrhein-Westfalen und den anderen Bundesländern sind ab sofort im interaktiven Dashboard des Arbeitskreises Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder unter https://www.giscloud.nrw.de/ugrdl-dashboard.html  verfügbar. Die Lage im bevölkerungsreichsten Bundesland wird anhand von Karten, Grafiken und Daten zu den Themen Treibhausgase, Rohstoffverbrauch, Primärenergieverbrauch, Umweltschutzwirtschaft, Haus- und Sperrmüll sowie Fläche für Siedlung und Verkehr veranschaulicht.

Weitere Ergebnisse sowie eine Trendanalyse zu verschiedenen Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren in NRW und den anderen Bundesländern finden Sie
unter https://www.statistikportal.de/de/ugrdl. (IT.NRW)