Immer wieder wenden sich geflüchtete Menschen hilfesuchend an die Mitglieder des Runden Tisches, weil sie eine Wohnung suchen. Diese Bitten kommen von Geflüchteten aus der Ukraine und noch eindringlicher von Familien, die schon seit vier, fünf oder sechs Jahren hier in Blomberg in einer Unterkunft für Geflüchtete leben. Die Kinder gehen schon seit Jahren zur Schule und der Vater oder die Mutter gehen zur Arbeit.
Wer in einer Flüchtlingsunterkunft lebt, hat dort nur einen Raum für die gesamte Familie. In ihm findet das ganze Leben statt: Tag und Nacht, wenn einer krank ist oder nicht schlafen kann, wenn Schulaufgaben gemacht werden müssen und die kleineren Kinder zugleich spielen, wenn es Streit gibt oder Versöhnung. Und gegessen wird dann, wenn die Gemeinschaftsküche gerade frei ist. Wenn das über Jahre andauert, ist das für alle sehr belastend und für die Kinder kein gutes Aufwachsen.
Viele Blomberger haben bei der Aufnahme Geflüchteter gute Erfahrungen gemacht, sei es aktuell mit Menschen aus der Ukraine oder bei der Vermietungen an Menschen aus anderen Kriegsgebieten. Dennoch gibt es weiterhin eine größere Anzahl von Familien, die allein mit einem Raum für alle zurechtkommen müssen. Besonders im Blick auf die Kinder in diesen Familien bitten wir vom Runden Tisch alle, die eine Wohnung vermieten könnten: Tun Sie es.
Bei den meisten dieser Familien sind die rechtlichen Verhältnisse längst geklärt, so dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben können. Oft haben der Vater oder die Mutter dieser Kinder schon längst Arbeit gefunden. Auch Wohngeld und andere Unterstützungen stehen diesen Familien zu, so dass die Mietzahlungen gesichert sind.
Bitte denken Sie darüber nach, eine Familie als Mieter aufzunehmen. Dazu können Sie gerne Ralf May, den Sozialarbeiter in der Flüchtlingsunterkunft im Lehmbrink (Tel.: 05235 501 5583) oder seine Kollegin Esra Kanbal (Tel.: 05235 501 5582) ansprechen. Beide wissen genau, welche Familien in der Flüchtlingsunterkunft ganz dringend auf eine kleine Wohnung hoffen. Sie werden auch bei allen weiteren Schritten gerne behilflich sein.
Hermann Donay, Nicole Albrecht im Namen des Runden Tisches.
