Im April 2022 haben 21 Prozent der abhängig Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen im Niedriglohnsektor gearbeitet. Damit wurden rund 1,8 Millionen Jobs unterhalb der bundeseinheitlichen Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro brutto je Stunde entlohnt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lagen vor der im Oktober 2022 geplanten Erhöhung des Mindestlohns bei rund 1,5 Millionen Beschäftigungsverhältnissen die Bruttostundenverdienste sogar unter 12,00 Euro. Dies entspricht einem Anteil von 17 Prozent an allen Jobs in NRW. Zu beachten ist hierbei aber, dass nicht alle dieser Beschäftigungsverhältnisse in den Geltungsbereich des Mindestlohngesetzes fallen.

 

Frauen waren in der Gruppe der Beschäftigten mit weniger als 12,00 Euro Stundenlohn mit rund 860 000 Jobs im Vergleich zu Männern (rund 62 000 Jobs) überproportional vertreten. Gemessen an allen beschäftigten Frauen haben 21 Prozent von ihnen für weniger als 12,00 Euro pro Stunde gearbeitet. Bei den Männern lag die Quote bei 14 Prozent. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der mit weniger als 12,00 Euro bezahlten Jobs entfiel auf geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (etwa 832 000). Jeweils 22 Prozent entfielen auf Voll- und Teilzeitbeschäftigte.

 

Datenquelle der vorliegenden Ergebnisse ist die Verdiensterhebung von April 2022. Zum Niedriglohnsektor zählten alle Beschäftigungsverhältnisse, die im April 2022 mit weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes (brutto 12,50 Euro je Stunde) entlohnt wurden. Auszubildende wurden bei der Berechnung nicht betrachtet. (IT.NRW)