Kim Efert ermöglicht neue Begegnungen mit dem Gitarristen Jimi Hendrix © privat

Kim Efert realisiert Konzertinstallation zum 80. Geburtstag des Gitarristen – Musizierende befinden sich an unterschiedlichen Spielorten.

 

Wir alle kennen Helden und Heldinnen unserer Jugend. Es handelt sich um fiktive Figuren aus Büchern, Serien und Filmen, die uns in jungen Jahren besonders geprägt haben. Für den Gitarristen Kim Efert war ein solches Vorbild einer der einflussreichsten Musiker des letzten Jahrhunderts, der im letzten Jahr am 27. November seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte: Jimi Hendrix. „Er hat meine musikalische Sozialisation entscheidend beeinflusst“, so Efert. So sehr, dass er kurzerhand die Idee ins Auge fasste, seinem Idol auch 52 Jahre nach dessen Tod ein musikalisches Denkmal zu setzen.

 

Als Dozent für Jazzgitarre an der Hochschule für Musik Detmold initiierte Kim Efert in der Vergangenheit mehrere innovative Projekte mit Experimentiercharakter. Zuletzt erschien 2019 sein Big Band-Projekt „What you hear is what you hear“ auf CD – eine Besonderheit, da darauf die Atmosphäre des Konzerts für Kopfhörersystem adaptiert wurde. An eine solch zukunftsweisende Idee schließt auch sein „The Jimi Hendrix Project“ an, das an zwei aufeinander folgenden Terminen zur Aufführung kommt: Am 26. Januar um 20.00 Uhr im Hörsaal (Gebäude Y) der Universität Bielefeld sowie am 28. Januar um dieselbe Uhrzeit in der Stadthalle Detmold.

 

Gewinnen konnte er dafür mehrere renommierte Musikerinnen und Musiker: Den Sänger Tobias Christl, den Schlagzeuger Max Andrzejewski sowie den Bassisten Oliver Potratz sowie ehemalige Studierende der Hochschule für Musik Detmold, die zum Teil aus anderen Formationen wie der Sebastian Müller Band bekannt sind. Für eine besondere Interpretation der Hendrix-Songs zeigt sich auch die Big Band der HfM Detmold unter der Leitung von David Plate verantwortlich, denn Kim Efert greift für das Programm zum Teil auf Big Band-Arrangements der Werke zurück.

 

Mit dieser Formation möchte er besonders den vielschichtigen Künstler jenseits von Ikonenstatus, Woodstock und fetten Gitarrenriffs zeigen. „Jimi Hendrix würde man heute vielleicht eher als Jazzgitarristen sehen“, sagt Efert, „außerdem hatte er neben seinen Fähigkeiten auf der Gitarre unglaubliche Qualitäten als Songwriter.“

 

Und noch eines ist dem musikalischen Innovator Kim Efert wichtig: Fragen zu stellen. Fragen, wie man die Musik des einzigartigen und zeitlosen Musikers vielleicht heute gehört hätte und in Zukunft hören wird. Denn: Die Bandmitglieder des Konzertes befinden sich für den Termin in Bielefeld an unterschiedlichen Orten. „Die etablierten Videochatprogramme verursachen beim gemeinsamen Musizieren über eine räumliche Distanz hinweg Latenzen“, erläutert Efert.

 

Doch eine aufwendige Low Latency-Echtzeitübertragung von Video und Sound, die von Lehrenden und Studierenden des Detmolder Tonmeisterinstituts möglich gemacht wird, wird Abhilfe schaffen: Durch raffinierte Technik wird der Live-Auftritt in Bielefeld mit der aus Detmold zugeschalteten Big-Band in Einklang gebracht, so dass daraus ein einziges Konzerterlebnis entstehen soll.

 

Das Konzert ist ein Kooperationsprojekt des Zentrum für Ästhetik an der Universität Bielefeld mit der Hochschule für Musik Detmold im Rahmen des Hochschulverbundes Campus OWL. Der Eintritt für das Konzert in Bielefeld ist frei. Für das Konzert in der Detmolder Stadthalle sind Karten über die Vorverkaufsstellen der LZ sowie die Touristinformation der Stadt Detmold erhältlich.