„Alle haben! Alle dürfen! Nur ich nicht!“: Dieser Dreiklang ist vielen Eltern bekannt und oftmals der Auftakt für Streit um die Mediennutzung in der Familie. Die Basisschulung „Medienmündigkeit“ der drei Programme ‚Griffbereit‘, ‚Rucksack Kita‘ und ‚Rucksack Schule‘ des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe (KI) zeigte Interessierten Wege für den Alltag auf und bot Hilfestellung. Der Umgang mit digitalen Medien in der Altersgruppe bis zehn Jahren stand dabei im Mittelpunkt.
„Medien-Erziehung beginnt im Elternhaus“, betonte Sabine Schattenfroh, Medienpädagogin und Fortbildungsleiterin. Die Rolle der Eltern als Vorbilder wurde intensiv beleuchtet: Wie sieht es eigentlich mit dem eigenen Medienkonsum aus? Definieren die Erziehenden gemeinsam Erziehungsziele mit Regeln, Grenzen und deren konsequenter Einhaltung?
„Sabine Schattenfroh hatte ganz genau im Blick, was Kinder und Jugendliche gerade online machen, was sie gerne spielen und wo sie sich aufhalten“, berichtet Anne Grit Bangura, Mitorganisatorin aus dem KI. Die Teilnehmenden seien umfassend informiert worden und hätten Informationsmaterialien zu allen gängigen Sozialmediaplattformen erhalten.
Mit vielfältigen Möglichkeiten, wie Medientagebücher, die notwendige Moderation von Klassen-WhatsApp-Gruppen, oder klare, altersentsprechende Grenzwerte für die Medienzeiten, zeigte die Medienpädagogin auf, wie den beherrschenden Medien entgegengetreten werden kann. „Es braucht Regeln und Strukturen, und man sollte gut informiert sein, um mit digitalen Medien verantwortungsvoll und mündig umgehen zu können“, unterstrich Schattenfroh.
„Wir konnten mit der Veranstaltung einen Impuls zur weiteren Reflexion setzen, denn alle Anwesenden haben die Ausführungen der Referentin mit großem Interesse verfolgt“, sagt Bangura. „Informiert zu sein, ist der Schlüssel für einen mündigen und maßvollen Umgang mit Medien. Ich möchte weitere Eltern und Fachkräfte gerne ermutigen, sich die Zeit für die Auseinandersetzung mit dem Thema Medienmündigkeit zu nehmen.“