Aller guten Dinge sind drei – doch nach zuletzt zwei Siegen in Serie gegen die SG Flensburg-Handewitt, musste sich der TBV Lemgo Lippe am Sonntagnachmittag im dritten Aufeinandertreffen geschlagen geben. In der Flens Arena unterlag der lippische Handball-Bundesligist dem aktuellen Tabellenfünften letztendlich verdient mit 27:34 (13:17).
Neben Kian Schwarzer und Samuel Zehnder musste TBV-Trainer Florian Kehrmann am 24. Spieltag in Flensburg auch auf seinen Kreisläufer Gedeón Guardiola verzichten. Der spanische Nationalspieler hatte unter der Woche mit einer Zerrung der Schultermuskulatur zu kämpfen und war nicht rechtzeitig zum Duell mit den Flensburgern fit geworden. Für ihn rückte Thore Oetjen vom Team HandbALL in den Kader der Lipper. Mit Urh Kastelic, Lukas Hutecek, Tim Suton, Niels Versteijnen und Leve Carstensen vertraute Kehrmann der Startsieben der Vorwoche, rotierte lediglich Bobby Schagen für Lukas Zerbe in die Mannschaft. Jan Brosch ersetzte den angeschlagenen G. Guardiola am Kreis.
Fokussiert starteten die Lemgoer in die Begegnung und zeigten sich in der Anfangsphase auf Augenhöhe mit der favorisierten Heimmannschaft. Schnell gingen die Lipper durch einen Treffer von Tim Suton in Führung, hinten parierte Kastelic stark gegen den frei am Kreis auftauchenden Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Johannes Golla. Erst nach vier Minuten war es Hans Aaron Mensing, der mit seinem ersten, aus Lemgoer Sicht jedoch leider nicht letzten Treffer, für den 1:1-Ausgleich sorgte.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem beide Teams gute Torgelegenheiten ungenutzt ließen. Der TBV lief somit immer einem knappen Rückstand hinterher, hielt das Spiel jedoch lange offen. Nach 22 Minuten war es Schagen, der auf 10:12 verkürzte. Doch in der Folge unterliefen den Lippern einfache technische Fehler, die das Team von SG-Trainer Maik Machulla eiskalt ausnutzte und bis zur 26. Minute auf 15:10 davonzog. Grund genug für Kehrmann die erste Auszeit des Abends zu nehmen und seine Spieler noch einmal wachzurütteln. Mit der Halbzeitsirene erhöhten die Flensburger durch Golla auf 17:13.
Im zweiten Abschnitt hielt der TBV die Begegnung mit einem starken 7 gegen 6-Spiel weiter offen. Doch immer dann, wenn sich Suton und Co. die Chance bot, den Druck auf die SG zu erhöhen, schlichen sich weiterhin viele vermeidbare Fehler ins Lemgoer Spiel ein. Immer häufiger scheiterten die TBV-Spieler zudem am stark aufgelegten SG-Schlussmann Benjamin Buric, der mit 12 Paraden seinen Teil zum Sieg beisteuerte. In der Abwehr stellte vor allem Mensing den TBV über die gesamte Spielzeit vor große Probleme. Elf Treffer und eine hundertprozentige Wurfausbeute standen zum Ende für Mensing zugute, der darüber hinaus immer wieder seine Mitspieler glänzend in Szene setzte. Auf Seiten der Lemgoer war Suton mit sechs Treffern erfolgreichster Werfer, konnte die 27:34-Niederlage jedoch nicht verhindern.
Durch die Niederlage verpasste der TBV die Möglichkeit in der Tabelle zu klettern und verharrt mit 19:29-Punkten weiter auf dem dreizehnten Tabellenrang. Die SG hingegen hält den Kontakt zur Tabellenspitze und steht mit 35:11-Punkten weiter auf Tabellenrang 5. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich den Lemgoern bereits am kommenden Donnerstagabend (30.03., 19:05 Uhr). Dann empfängt der TBV die Rhein-Neckar Löwen in der Phoenix Contact-Arena. Letzte Stehplatz-Tickets sind im Online-Ticketshop sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
TBV-Trainer Florian Kehrmann: „In den ersten Minuten haben wir gut mitgehalten. Leider haben wir in der Anfangsphase einige gute Chancen liegen lassen und haben somit Flensburg immer die Kontrolle über das Spiel überlassen. Bis zur Halbzeit waren wir immer mit drei-vier Toren Unterschied in Schlagdistanz. Zu Beginn des zweiten Abschnitts war es unser Ziel schnell zurück ins Spiel zu kommen.
Über das 7 gegen 6 haben wir das Spiel zwar offengehalten, haben in den Momenten, wo wir hätten den Abstand verkürzen können, jedoch einfache technische Fehler gemacht. Das hat Flensburg heute eiskalt ausgenutzt, war über 60 Minuten sehr fokussiert und hat am Ende verdient gewonnen. Gegen so einen Topgegner dürfen uns nicht so viele individuelle Fehler passieren – ganz klar. Das gilt es am Donnerstag besser zu machen.“
TBV Lemgo Lippe: Zecher (2 Paraden), Kastelic (7 Paraden); Hutecek (4), Brosch (3), I. Guardiola, Simak (2), Laerke (4), Schagen (1), Blaauw (1), Suton (6/1), Zerbe (1/1), Versteijnen (3), Oetjen, Carstensen (2), Houtepen.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (12 Paraden), Bendiks; Golla (5), Hald Jensen (1), Kirschberger, Einarsson (1), Larsen (1), Sogard (5), Hansen, Pedersen, Jakobsen (6/1), Semper (4), Mensing (11), Kjaer Moller, Lindskog, Rod.
Pressemeldung: TBV