Lippe bleibt mobil und verbindet. Dafür ist ein System erforderlich, das unterschiedliche Verkehrsmittel – Bahn, Bus, Auto, Fahrrad, Fußgänger – für alle effektiv miteinander vernetzt. Mit dem Masterplan Mobilität erarbeitet der Kreis Lippe gemeinsam mit dem Büro plan:mobil und der KVG, den Kommunen und weiteren Partnern nun ein integriertes Konzept, das Leitlinien einer zukunftsfähigen klimaschonenden Mobilität liefert. Es bündelt bisherige Aktivitäten und Konzepte, identifiziert Hemmnisse und entwickelt mögliche Mobilitätsszenarien für den Kreis.
In den Prozess wird auch die Öffentlichkeit eingebunden. Ab sofort können die Bürger bei einer Umfrage ihre Anregungen einbringen. „Klimafreundlicher Verkehr in Lippe soll fließen, nicht stehen. Hierzu haben wir bereits zahlreiche Grundlagen geschaffen und vielfältige Projekte umgesetzt“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit dem Masterplan gehen wir einen Schritt weiter und betrachten das System und alle Verkehrsträger strategisch und ganzheitlich.“
Eine zukunftsfähige Mobilität stellt einen Flächenkreis mit ländlich geprägten Gemeinden sowie Klein- und Mittelstädten vor vielfältige Herausforderungen. Klimaschutz, gute und effiziente Anbindungen an Oberzentren oder die Finanzierbarkeit von Infrastruktur und ÖPNV sind nur einige Beispiele. Um nachhaltige Lösungen zu schaffen, sind verschiedene zielgruppenspezifische Bedürfnisse und Interessen auszugleichen. „Beim Masterplan setzen wir auf Partizipation, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Daher binden wir Kommunen, Verkehrsträger, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in verschiedene Formate ein“, betont Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe.
Die Bürgerbeteiligung beginnt mit einer Umfrage über die Beteiligungsplattform Lipps. Hier können die Befragten angeben, wie zufrieden sie mit den Mobilangeboten in Lippe sind. Zudem können sie über ein interaktives Kartentool konkrete Orte definieren, wo etwas gut läuft, wo Verbesserungsbedarf besteht und welche Wünsche sie an die zukünftige Mobilität im Kreis haben. Die Befragung läuft vom 4. bis 31. August 2023 unter www.lippe-mitgestalten.de. Der fertige Masterplan soll Ende 2024 vorliegen. Am Ende des Prozesses stehen konkrete Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen, die der Kreis zusammen mit den Kommunen und der Politik angehen möchte. Weitere Informationen unter www.kreis-lippe.de/masterplan-mobilitaet
Hintergrund – Auszug aus den bisherigen Anstrengungen des Kreises hinsichtlich Mobilität
Seit vielen Jahren setzt sich der Kreis für eine nachhaltige Mobilität ein. Bereits seit 2007 ist er in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) tätig. Seit 2019 ist er Mitglied beim Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM).
Darüber hinaus liegen verschiedene Konzeptionen, Untersuchungen und Planungsansätze vor. So sind im Bereich ÖPNV etwa Schnellbuslinien und on-demand Verkehre im ÖPNV-Konzept Kreis Lippe berücksichtigt. Im Bereich Radverkehr sind das „Radnetz OWL“ und das Radverkehrskonzept „Fahrradfreundlicher Kreis Lippe“ wichtige Leitlinien sowie das Mehrjahresprogramm des Eigenbetriebs Straßen. Zum Vorantreiben des postfossilen Ansatzes wurden Mobilstationen errichtet. Außerdem wird mit dem Projekt HyDrive OWL ein Blick auf die Wasserstoffinfrastruktur geworfen und ein postfossiler interkommunaler Fuhrpark befindet sich gerade im Aufbau. Weitere maßgebliche Zielsetzungen für die Planung ergeben sich aus dem Masterplan 100% Klimaschutz Kreis Lippe.