Woher stammt das geballte Know-how, welches der Automobilindustrie in den letzten Jahrzehnten zu derart großen Erfolgen verhelfen konnte? Weltweit lassen sich Zentren ausmachen, in denen die Entwicklung des Autos am schnellsten und die gesamte Innovationskraft der Branche am höchsten zu sein scheint. In der Welt der fortschreitenden Technologie ist dabei gerne von „Tech-Hubs“ die Rede. Was sich dahinter verbirgt und wie wichtig ihre Rolle für die Branche ist, klären wir hier.
Eine lange Erfolgsgeschichte
Tech-Hubs gelten als wichtige und richtige Antwort auf derlei Herausforderungen. Neben den altbekannten Regionen, welche ihre hohe Bedeutung für die Zukunft konservieren möchten, gibt es auch neue Projekte. Laut der Seite Gummibereifung.de soll ein neuer Tech-Hub in Lissabon entstehen, wo das Unternehmen Autodoc seine Zukunft sieht. Die wichtigen Zentren der Branche sind also im Begriff sich zu verändern.
Doch nicht jeder Tech-Hub wurde neu aus der Taufe gehoben und steht erst in den Startlöchern. Manche haben die Geschichte der Autobranche über Jahrzehnte geprägt und sind heute fest mit den dort produzierenden Marken verbunden. Dies gilt zum Beispiel für Stuttgart, das sich selbst schon als das „Silicon Valley“ der Auto-Industrie betitelte. Dort finden sich nicht nur die Firmensitze von Daimler und von Porsche. Auch zahlreiche Zulieferer, die teils an der Börse notiert sind, machen die Region in Schwaben zu einem so wirtschaftsstarken Zentrum. Zum Tech-Hub wird Stuttgart nicht zuletzt durch die hohe Innovationskraft. Allen voran arbeitet die Universität Stuttgart eng mit der Automobilbranche zusammen und ist darauf bedacht, das Angebot an technisch orientierten Studiengängen besonders breit und aktuell zu halten.
Dass das Silicon-Valley als der wichtigste Tech-Hub der Welt gelten kann, ist dieser Tage kein Geheimnis mehr. Doch erst seit rund einem Jahrzehnt gilt dies auch für die Automobilbranche. Denn mit Tesla war dort über viele Jahre der neue Gigant der Branche ansässig, der die E-Mobilität einem breiten Publikum zugänglich machte. Erst im Jahr 2021 gab Elon Musk bekannt, den Hauptsitz vom kalifornischen Palo Alto nach Austin Texas zu verlegen, was wohl steuerliche Gründe hatte. So existiert nun ein weiterer Tech-Hub mit globaler Bedeutung in den USA.
Tech-Hubs als Antwort auf aktuelle Herausforderungen
Die wichtigen Strukturen von global agierenden Unternehmen sind nicht einfach über das Land verstreut. Vielmehr lassen sich kleine Nester ausmachen, in denen ganz intensiv am Fortschritt und an neuen Ideen gearbeitet wird. Passend dazu gibt es den Begriff der Tech-Hubs. Doch was ist eigentlich ein Tech-Hub?
Bei Tech-Hubs handelt es sich um eine besonders hohe Konzentration der Infrastruktur von Technologieunternehmen. Hierbei handelt es sich nicht nur um den eigentlichen Firmensitz. Hinzu kommen Forschungseinrichtungen wie Universitäten, die eng mit dem Unternehmen in Kontakt stehen, Innovationen liefern und für eine gute Versorgung mit jungen Talenten sorgen. Zudem siedeln sich rund um Tech-Hubs Investoren und Kapitalgeber an, die für die Finanzierung von entscheidender Bedeutung sind. Inkubatoren bieten jungen Firmen in der Region die Möglichkeit, selbst den Durchbruch zu schaffen, inhaltliche Unterstützung und Networking-Ressourcen in Anspruch zu nehmen. All dies führt in den Tech-Hubs zu einer Beschleunigung des Wachstums, was insbesondere für aktuelle Herausforderungen wichtig ist.
Aktuell befindet sich die Autobranche in einer Phase des vielseitigen Wandels. Zu den großen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren bewältigt werden müssen, zählt zum einen die Elektrifizierung der Autos. Mittelfristig soll außerdem die Konnektivität der Fahrzeuge weiter verbessert werden, um das Angebot an digitalen Services weiter auszubauen. Auch das Thema autonomes Fahren soll langfristig für eine Revolution in der Branche sorgen. Erste Pilotprojekte, zum Beispiel von Mercedes, waren bereits erfolgreich. Doch es werden noch einige Jahre ins Land gehen, bis die Technik reif für den breiten Markt ist.
Die Vorteile von Tech-Hubs für die Automobilindustrie
Doch warum profitiert die Automobilindustrie nun so sehr von den Tech-Hubs, in denen sich Wissen und Fähigkeiten konzentrieren? Zum einen handelt es sich um großartige Beispiele für Kooperation, Wissensaustausch und kreative Zusammenarbeit. Die Zugangsmöglichkeiten zu Talenten sind besser und direkter als in anderen Regionen. Insbesondere in einer Zeit der alternden Gesellschaft und des Fachkräftemangels ist dies ein wesentlicher Pluspunkt. Hinzu kommen Forschungseinrichtungen und Investoren, die junge Projekte nach vorn bringen können und die mit ihrer Begeisterung für das Thema dazu beitragen, dass die nächsten Schritte in der Entwicklung gemacht werden können. So könnte sich die Automobilindustrie in ihren Tech-Hubs in den nächsten Jahren neu erfinden.