Mit Beginn des Jahres 2020 dürfen Registrierkassen und andere Kassensysteme nur noch verwendet werden, wenn sie mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung ausgestattet sind. So sieht es das Kassengesetz vom 26.12.2016 vor. Der Gesetzgeber erhofft sich damit, Manipulationen bei der Verbuchung von Bareinnahmen zu unterbinden. Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold hält eine Verschiebung des Anwendungszeitpunktes für unerlässlich.

 

„Zurzeit sind noch keine technologischen Lösungen am Markt verfügbar“, beschreibt IHK-Geschäftsführerin Maria Klaas das Problem, „zertifizierte Sicherheitseinrichtungen wird es voraussichtlich erst im vierten Quartal 2019 geben.“ Mitten im Vorweihnachtsgeschäft müssten Händler, Gastronomen und Dienstleister ihre Kassen austauschen oder nachrüsten sowie die Mitarbeiter schulen.

 

„Jeder Tag mit Umsatzausfall hat für bargeldintensive Geschäfte existenzielle Bedeutung“, zeigt sich Klaas besorgt. Deutschlandweit seien ca. 2,1 Millionen elektronische Registrierkassen betroffen. Gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft hat sich die IHK-Dachorganisation, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, an die Bundes- und Finanzministerien gewandt. Sie fordern eine Verschiebung des Anwendungszeitpunktes auf das Jahr 2021.

 

Die IHK Lippe lädt alle Unternehmen zur kostenfreien Veranstaltung „Die Kasse muss stimmen“ ein. Vertreter eines großen westfälischen Kassenherstellers geben anbieterneutrale Tipps zur Kassenumstellung. Steuerberater und Betriebswirte informieren über die Kassen-Nachschau in bargeldintensiven Branchen. Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, den 9. Mai 2019, um 18:30 Uhr. Um vorherige Anmeldung unter paulsen@detmold.ihk.de wird gebeten.