Früh die Weichen gestellt und den Vorsprung unaufgeregt über die Bühne gebracht: Mit einem 32:23 (17:12) ist der TBV Lemgo Lippe gegen den Zweitligisten VfL Lübeck- Schwartau souverän ins Achtelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Besonders zwei Akteure drückten dem Spiel ihren Stempel auf: Ein gutes Drittel der Lemgoer Treffer ging auf das Konto von Emil Buhl Laerke, im Tor ließ Finn Zecher mit 14 Paraden und einem gehaltenen Strafwurf ein ums andere Mal seine ganze Klasse aufblitzen.

 

Vor dem Spiel hatte der TBV noch eine Hiobsbotschaft verkraften müssen: Im Abschlusstraining verletzte sich Keeper Urh Kastelic am rechten Knie und wird seinem Team bis auf Weiteres fehlen. Die Lücke im Kaderaufgebot schloss Leon Goldbecker aus dem Drittliga-Unterbau. Und Zecher, der
musste in der Hansehalle nicht lange warten, um sich erstmals auszeichnen zu können. Im Gegenzug bescherte Samuel Zehnder im Eilverfahren die erste Lemgoer Führung in Minute drei.

 

Die Hausherren taten sich in der Anfangsphase schwer, das gut sortierte Lemgoer 6:0-Bollwerk um die beiden Innenblocker Jan Brosch und Emil Buhl Laerke zunächst ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Und die Lipper wurden ihrer Favoritenrolle schon früh in der Begegnung gerecht: Auch wenn Tim Suton zunächst unbedrängt nur die Latte traf, schraubte der Bundesligist in der Folge die Torquote eindrucksvoll nach oben. Erst eroberte sich Zehnder einen Fehlpass und spurtete zum 2:1, dann erhöhten Laerke und Ex-Lübecker Nils Versteijnen per Doppelpack in Windeseile auf 5:1.

 

Der Zweitligist musste sich daraufhin erst einmal schütteln, nach der Auszeit kam Lübeck zwar besser ins Spiel, doch der TBV blieb kaltschnäuzig. Trotz einer Zeitstrafe gegen Frederik Simak baute man die Führung in Unterzahl aus (9:4), ehe Finn Zecher beim Stand von 13:7 einen Gegenstoß per Glanztat mit dem rechten Oberschenkel entschärfte (21.). Auf der Gegenseite ließ vor allem einer die gegnerische Abwehr oft machtlos erscheinen: Emil Buhl Laerke stellte ein ums andere Mal seine Shooterqualitäten eindrucksvoll unter Beweis, sieben seiner zehn Abschlüsse schlugen im Lübecker Gehäuse ein. Dass der Favorit mit „nur“ fünf Toren zur Halbzeit führte, war der ein oder anderen Unkonzentriertheit zum Schluss geschuldet.

 

Nach dem Seitenwechsel rollte der Zweitligist mit dem siebten Feldspieler auf Gedeón Guardiola, Simak und Co. zu – und das gegnerische Risiko nutzten die Lipper zu ihrem Vorteil. Laerke, Simak sowie die zur Pause eingewechselten Kian Schwarzer und Bobby Schagen nahmen den Hausherren mit ihren Treffern erst einmal den Wind aus den Segeln. Und obwohl die Angriffe beider Teams beileibe nicht immer ins Ziel fanden, blieb die Lemgoer Führung beruhigend – auch weil Finn Zecher seinen Vorderleuten an diesem Abend stets ein starker Rückhalt war.

 

Über 18:13, 21:14 und 25:18 behielt der TBV jederzeit die Zügel in der Hand. Nachdem Zecher erst einen Siebenmeter gefischt und kurz darauf seine zwölfte Parade verzeichnet hatte, erhöhten Isaias Guardiola im Gegenstoß sowie Laerke mit Tor Nummer elf auf 29:21 (51.). Der TBV brachte den Vorsprung unaufgeregt über die Zeit – auch so kann der Pokal sein. Lukas Hutecek blieben die letzten beiden Lemgoer Treffer vergönnt.

 

TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Von Anfang an haben wir heute über eine gute Abwehr den Klassenunterschied deutlich gemacht, hatten immer die Kontrolle über das Spiel und konnten die Spielzeiten gut verteilen. Vielleicht fehlte uns auch ein bisschen die letzte Konsequenz, um das Spiel noch früher zu entscheiden. Der Start in die zweite Hälfte war dann so, wie wir uns das vorgestellt haben. Dadurch konnten wir das Spiel gut runterspielen, die Wechsel haben keinen Bruch ergeben und das ist ein gutes Zeichen. Jetzt müssen wir schnell regenerieren und freuen uns dann, am
Samstag in der Bundesliga weiterzumachen.“

 

TBV Lemgo Lippe: Goldbecker, Zecher (14/1 Paraden); Hutecek (2), Zehnder (3), Brosch, I. Guardiola (1), Simak (3), Laerke (11), Schagen (2), Schwarzer (3), Suton (1), Zerbe (2), Versteijnen (2), G. Guardiola (2), Blaauw.

 

Pressemeldung: TBV.