Im Kreis Lippe gibt es insgesamt 325 bestätigte Coronafälle – damit sind 23 weitere Infektionen bekannt. 44 Personen sind wieder genesen, drei Personen sind verstorben. Damit sind aktuell 278 Personen in Lippe mit dem Coronavirus infiziert. Seit dem 6. März wurden bisher insgesamt 4350 Abstriche von mobilen Teams und im Diagnostikzentrum genommen.
In der MEDICLIN Rose Klinik, Reha-Klinik in Horn-Bad Meinberg, gibt es 32 bestätigte Coronafälle, außerdem ist bei 15 Mitarbeitern der MEDICLIN Rose Klinik eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Schwere Verläufe unter den infizierten Patienten und dem Personal sind bisher nicht bekannt. Das Gesundheitsamt und die Klinik-Leitung haben Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Infektionsketten zu unterbinden. „Klinikleitung und Gesundheitsamt arbeiten eng zusammen. Neben den notwendigen kurzfristigen Maßnahmen haben wir gemeinsam die kommenden Wochen in den Blick genommen. Die MEDICLIN Rose Klinik kann nach der Quarantäne-Phase Patienten aus dem Klinikum Lippe aufnehmen und damit den regulären Krankenhausbetrieb entlasten“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. “Wir brauchen Nachsorgekapazitäten für Patienten, die keine weitere Akutversorgung in unseren Kliniken in Detmold und Lemgo mehr benötigen, aber noch nicht wieder ohne Hilfen in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Diese Lücke wollen wir mit Hilfe der MEDICLIN Rose Klinik schließen.“ Die Nutzung der MEDICLIN Rose Klinik ist in den kommenden Wochen interessant, wenn insbesondere die Mitarbeiter und Ärzte die Corona-Infektion überstanden haben. Dann kann auf die Erfahrung der Beschäftigten im Umgang mit Corona zurückgegriffen werden.
Sven Burkhardt, kaufmännischer Leiter der MEDICLIN Rose Klinik, erläutert die Situation: „Leider haben wir trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen und reduzierten Kontakten in den vergangenen Wochen aktuell Coronafälle und damit eine herausfordernde Situation in diesen bewegten Zeiten. Wir arbeiten gut mit dem Gesundheitsamt zusammen und blicken gemeinsam nach vorne. Die Idee, Patienten aus dem Klinikum Lippe zu behandeln, wenn unser Haus die aktuelle Akutsituation überstanden hat, unterstützen wir.“
Nach dem ersten Coronafall in der MEDICLIN Rose Klinik wurde umgehend ein Aufnahmestopp für neue Patienten beschlossen. Die Kontakte im Klinikalltag sind weiter reduziert, so essen die Patienten beispielweise auf den Zimmern. Zudem werden derzeit von allen Patienten und Mitarbeitern Abstriche genommen. Mit den Patienten wird eine eventuelle häusliche Quarantäne individuell besprochen. Denn viele Patienten haben den Wunsch, nach Hause zu fahren. Die Option besteht nur für Patienten, die keine Symptome zeigen. Hierbei gilt es, die Versorgung durch das familiäre Umfeld zu klären. „Alle Personen in häuslicher Quarantäne brauchen Bezugspersonen und einen klaren Ansprechpartner für medizinische Rückfragen. Von diesem Standardverfahren wollen wir auch bei Personen, die außerhalb des Kreises Lippe wohnen, nicht abweichen, um die Versorgung sicherzustellen“, fasst Dr. Kerstin Ahaus, Leiterin Gesundheitsamt Kreis Lippe, zusammen. Für Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer der Klinikum Lippe, zeigt sich auch in dieser Situation die gute Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsamt, einer Akutklinik in Kreisträgerschaft und dem privaten Rehasektor.
Statistik der Coronafälle: Zahlen in den Städten und Gemeinden im Kreis Lippe
Stand: 31. März 2020, 12 Uhr
Lippe | |||
bestätigte Infektion |
wieder genesen |
||
325 | 44 | ||
Augustdorf | 6 | ||
Bad Salzuflen | 42 | 10 | |
Barntrup | 3 | 1 | |
Blomberg | 42 | 2 | |
Detmold | 45 | 4 | |
Dörentrup | 2 | ||
Extertal | 14 | 3 | |
Horn-Bad Meinberg | 53 | 1 | |
Kalletal | 13 | 1 | |
Lage | 27 | 3 | |
Lemgo | 20 | 3 | |
Leopoldshöhe | 13 | 3 | |
Lügde | 7 | 1 | |
Oerlinghausen | 20 | 9 | |
Schieder-Schwalenberg | 13 | 1 | |
Schlangen | 5 | 2 | |
Ort unbekannt | 0 |