Saatgut für Nutz- oder Zierpflanzen gibt es heute überall. Ob man es selber zieht, tauscht oder kauft, es ist jederzeit zugänglich und bildet die Grundlage unserer Ernährung. Essbare Früchte, Gemüse- und Getreidesorten gab es doch schon immer, oder? Nein, denn zu der Kultivierung von Nutzpflanzen kam es erst in der Jungsteinzeit. Die ist zwar aus heutiger Sicht schon lange her, aber man muss dabei bedenken, dass es Menschen auf der Erde schon seit 2,5 Millionen Jahren gibt, aber erst ganz am Ende ihrer Entwicklung, vor rund 12.000 Jahren, steigen sie in die bäuerliche Lebensweise um.
Mit dem Wandel von einer Lebensweise als mobiler Jäger-Sammler-Fischer hin zum sesshaften Ackerbauern und Viehzüchter beginnt auch die Kultivierung von Nutzpflanzen. Dieser gravierende Umschwung wird als neolithische Revolution bezeichnet. Im Nahen Osten wurden die Wildgetreide Einkorn und Emmer in Kultur genommen, aus denen später der Dinkel und der Weizen hervorgingen. Zu den ältesten Getreidearten in dieser Region gehört auch die Gerste.
Über Jahrtausende hinweg wurde Saatgut zunächst von Landwirten als gemeinsames Erbe erhalten, ausgetauscht und fortentwickelt. Mit dem Zeitalter der Entdeckungen, vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, und den Entdeckungen von Seefahrern und Forschungsreisenden kommen bis dahin unbekannte Kulturpflanzen nach Europa. Diese Spezial-Führungen im Rahmen der Saatgut- und Pflanzentauschbörse sind eine aufregende Zeitreise die in der Jungsteinzeit beginnen und über mehrere Kontinente in das Hier und Heute führen.
Die Führungen am Samstag, dem 23. April, beginnen um 13.15 und 15:00 Uhr. Die Teilnahme kostet 3,00 Euro. Der Eintritt ist am Samstag frei. Da die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de. Eine Online-Buchung ist auf der Homepage lippisches-landesmuseum.de jederzeit möglich.