Der Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V. warnt vor einem drohenden Mangel an Apothekerinnen und Apothekern in Lippe. So sind im Kreis Lippe 40 Prozent der Apothekeninhaber 60 Jahre und älter und werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Jedoch allein an der Universität Münster ist es OWL-weit möglich, Pharmazie zu studieren. Zu wenige, wie der Apothekerverband warnt, denn vor allem hier ausgebildetes Fachpersonal werde später auch im Kreis Lippe ansässig und frei werdende Apotheken übernehmen und fordert deshalb vom Land NRW die Einrichtung eines zweiten Pharmaziestudiengangs in OWL.
Diese Forderung unterstützt der SPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Berghahn und weist darauf hin:
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Infrastrukturen zu erhalten und gewisse Produktionen in Deutschland zu erhalten bzw. wieder aufzubauen. Unsere Apotheken sind eine zentrale Säule in unserem Gesundheitssystem und für die flächendeckende Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger entscheidend. Allein die die Tatsache, dass die Apotheken jetzt die flächendeckende Verteilung der FFP2-Masken sicherstellen sollen, zeigt dies wieder. Aus diesem Grund unterstütze ich die Forderung nach mehr Studienplätzen im Bereich der Pharmazie in OWL ausdrücklich.“
Besondere dringlich wird der Bedarf wenn man bedenkt, dass in einer alternden Gesellschaft die Nachfrage an Arzneimitteln sowie an pharmazeutischer Beratung in den kommenden Jahren noch steigen wird. So hat der Apothekerverband Westfalen einen Bedarf an 3.600 neuen Apothekerinnen und Apothekern bis zum Jahr 2040 errechnet. „Wir müssen rechtzeitig gegensteuern, um eine flächendeckende Versorgung zu garantieren und dafür hier in Lippe den Nachwuchs, den wir benötigen werden, ausbilden. Dafür setze ich mich in Düsseldorf ein und habe sowohl Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann als auch Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen darum gebeten, einen zweiten Pharmaziestudiengang in OWL zu ermöglichen“, so Jürgen Berghahn.
Pressemeldung des lippischen Landtagsabgeordneten Jürgen Berghahn.