Foto: Arbeitskreis Atomausstieg Blomberg.

Durch ein Seebeben der Stärke 9 und einen Tsunami wurde das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan am 11. März 2011 schwer beschädigt. Es kam zu einem Super-GAU, zu einem größten anzunehmenden Unfall. Ein totaler Stromausfall an den Kühlpumpen führte in drei von sechs Reaktoren zu Kernschmelzen. Nach mehreren Explosionen gelangten große Mengen an Radioaktivität in die Atmosphäre. Nur der günstigen Windrichtung war es zu verdanken, dass 80 Prozent des radioaktiven Fallouts über dem Pazifik niederging und die nur 250 km entfernte Millionenmetropole Tokio nicht evakuiert werden musste.

 

Der Arbeitskreis Atomausstieg Blomberg möchte auf die Katastrophe aufmerksam machen und der Menschen gedenken, die starben, krank wurden, ihrer Heimat beraubt wurden und noch viele Jahrzehnte mit den Folgen werden leben müssen. Spätfolgen sind z.B. der Anstieg von Krebs- und anderen Erkrankungen. Auch die sozialen und psychischen Folgen sind ausgeprägt. Die Tier- und Pflanzenwelt zeigt bis heute erhöhte Strahlenwerte …

 

Der Arbeitskreis Atomausstieg zeigt deshalb an der B1 in Blomberg (Lehmbrink in Höhe Zoom-Restaurant) bis zum 18. März, ein gut sichtbares Großplakat mit dem explodierenden AKW mit der Überschrift „NIE WIEDER!“. Am 10.3 März fand außerdem eine Brückenaktion an der Ostwestfalenstraße statt. Auf Brücken in Blomberg und in Donop wurden große Transparente für die Autofahrer aufgestellt: „Fukushima ist überall! AKWs jetzt abschalten!“ Durch Handzeichen, Lichthupe oder tosende LKW-Hörner wurde eine überwiegend positive Zustimmung gezeigt. Danke!

 

Auch zehn Jahre nach dem Super-GAU müssen die Menschen in Japan mit der Katastrophe leben. 20 Millionen m³ verseuchte Erde wurden in der Sperrzone bisher abgetragen und lagern über ganz Japan verteilt in großen Plastik-Bags, z.T. in wilden Deponien oder in Betonringen vor der Haustür! Die havarierten Reaktoren setzen weiterhin Radioaktivität in die Atmosphäre, ins Grundwasser und in den Ozean frei. In bereits dekontaminierten Gegenden finden sich immer wieder neue Hotspots mit hoher Radioaktivität, auf Spielplätzen, Schulhöfen, entlang von Straßen, in den Wäldern …

 

In den Reaktoren versucht man auch nach zehn Jahren noch herauszufinden, in welchem Zustand sich der geschmolzene Brennstoff überhaupt befindet. Über 1.100 abgebrannte, hoch radioaktive Brennelemente konnten bisher noch nicht geborgen werden. Mitverantwortlich für das Desaster: Deutschland! Die Brennstäbe, die im Super-GAU von Fukushima schmolzen, wurden im niedersächsischen Lingen durch die Framatome-Tochter ANF hergestellt.