Viele Akteure der „lippischen Familie“ rücken in diesem Jahr Fürstin Pauline in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Arne Brand (Landesverband Lippe), Cornelia Müller-Hisje (verkleidet als Pauline) und Dr. Albert Hüser (Lippischer Heimatbund, vorn, v.l.) sowie (hinten, v.l.) Dr. Mayarí Grandados (Lippische Kulturagentur), Dr. Michale Zelle (Lippisches Landesmuseum), Klaus Stein (Lippischer Heimatbund), Dr. Andreas Lange (Lippische Landeskirche), Nicole Tharau (Landestheater Detmold), Dr. Carsten Lüthgens (Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt), Dr. Joachim Eberhardt (Lippische Landesbibliothek), Andreas Trotz (Sparkasse Paderborn-Detmold), Andreas Mattke (Lippische Landeskirche), Elisabeth Wirtz (Landestheater Detmold), Dr. Bärbel Sunderbrink (Stadtarchiv Detmold), Marcus Duda (Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt) und Dr. Wolfgang Bender (Landesarchiv NRW, Abt. OWL / NHV). (Foto: Landesverband Lippe).

Ein starkes Programm für eine starke Frau – das soll „Pauline 2020“ bieten. Akteure aus ganz Lippe nehmen den 29. Dezember 2020 – den 200. Todestag von Fürstin Pauline – zum Anlass, das ganze Jahr über in Veranstaltungen dieser, für Lippe so wichtigen Identitätsstifterin zu gedenken und ihr Werk neu in den Fokus zu rücken. Unter der Federführung des Lippischen Heimatbundes und des Landesverbandes Lippe haben sie ihre Veranstaltungen in ein Gesamtprogramm gegossen – und am vergangenen Donnerstag das Gedenkjahr „Pauline 2020“ eingeläutet. „Ohne Fürstin Pauline wäre Lippe nicht Lippe, wie wir es heute kennen. Sie hat die Identität unserer wunderschönen Heimat, die Lipperinnen und Lipper heute tagtäglich und mit viel Herz leben, nachhaltig geprägt“, ist sich Arne Brand, Allg. Vertreter der Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, sicher.

 

Dr. Albert Hüser, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes ergänzt: „Auch für den lippischen Heimatbund ist Fürstin Pauline eine nicht wegzudenkende historische Persönlichkeit. Sie hat auf humane Weise die Welt, in der wir heute leben, mitgestaltet. Das lippische Fürstenhaus mit herausragenden Persönlichkeiten wie Pauline oder Simon August hat soziale Einrichtungen geschaffen, die auch heute noch in Folgeinstitutionen nachwirken. Auch hierdurch hat Lippe eine einmalige Historie, die identitätsfördernd ist. Das ehemalige Fürstentum, der Landesverband Lippe und der heutige Kreis Lippe bilden – versinnbildlicht durch die lippische Rose – eine historisch gewachsene Einheit, die Geschichte lebendig bleiben lässt.“

 

Für beide Institutionen – für Landesverband Lippe und Lippischen Heimatbund – war es Ehre und Freude zugleich, die Federführung für das Gedenkjahr zu übernehmen und die Aktivitäten, die Historiker und Kunstschaffende, Theologen und Kirchengemeindemitglieder, Theaterleute und Musiker, Vereine und Ehrenamtliche planen, unter dem Logo „Pauline 2020“ zu bündeln. Herausgekommen ist ein starkes Programm, das die Kooperationspartner in einem 32 Seiten umfassenden Flyer präsentieren: „Aristokratin, Gelehrte, Sozialreformerin, Gläubige – Paulines facettenreicher Charakter spiegelt sich in der Vielfalt der Veranstaltungen und Aktionen wider, die 2020 in Lippe geboten wird“, betonte Hüser. „Die Fürstin wird aus vielen Perspektiven beleuchtet, ihre Rollen, ihr Schaffen, aber auch die Widersprüche werden gezeigt, diskutiert, vorgespielt und erzählt“, so Brand.

 

So hat der Lippische Heimatbund zum Beispiel eine Unterrichtsreihe für Schulen erarbeitet und bietet Vorträge an. Das Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, lädt zu einer wissenschaftlichen Tagung, auf der der aktuelle Stand der Pauline-Forschung diskutiert wird. Das Herzstück von Fürstin Paulines umfangreichem Wissen, ihre Handbibliothek, kann in der Lippischen Landesbibliothek bestaunt werden. Die Lippische Landeskirche nähert sich ihr in Gedenkgottesdiensten, das Landestheater macht sie zur Hauptfigur eines Musicals, bei zahlreichen Führungen können Interessierte auf ihren Spuren wandeln.

 

Nicht zuletzt wird auch das Lippische Landesmuseum Gelegenheit bieten, Pauline neu zu entdecken. Anlässlich des großen Themenjahres wird ein Ausstellungsbereich der Fürstin gewidmet, der auch über das Pauline-Jahr hinaus zu sehen sein wird. „Damit garantieren wir, dass unsere Besucherinnen und Besucher, sowohl Einheimische als auch Touristen, von einer neuen, frischen Auseinandersetzung mit Leben und Wirken Fürstin Paulines längerfristig profitieren“, erläutert Dr. Michael Zelle, Direktor des Lippischen Landesmuseums.

 

Die Höhepunkte des Programms verleihen „Pauline 2020“ zugleich einen zeitlichen Spannungsbogen: Am 1. März 2020 wird das Gedenkjahr mit einem Festgottesdienst in der Ev.-luth. Kirche St. Nicolai in Lemgo eröffnet. Am Ostermontag, 13. April, steht ein Fernsehgottesdienst (live in der ARD) aus St. Nicolai Lemgo unter dem Motto „Nächstenliebe ist mein Lieblingsgeschäft“, ein Zitat von Pauline. Am 30. August 2020 laden Lippische Landeskirche, Kulturagentur des Landesverbandes Lippe, Lippischer Heimatbund und Stadt Schieder-Schwalenberg zu einem Familiengottesdienst mit anschließendem Kinderfest in den Schlosspark Schieder. Am 29. Dezember 2020 beschließt ein Gedenkgottesdienst in der Erlöserkirche in Detmold das Gedenkjahr „Pauline 2020“.

 

Der Programmflyer wird demnächst noch um eine Webseite ergänzt: Unter www.pauline2020.de finden dann Interessierte eine ausführlichere Übersicht über das Programm; Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres noch hinzukommen, werden dort ergänzt. „Der Lippische Heimatbund, der Landesverband Lippe und alle Kooperationspartner würden sich freuen, wenn alle Veranstaltungen zu Paulines Werk und Leben auf große Resonanz stoßen.“ Ein herzlicher Dank geht an die Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt und an die Sparkasse Paderborn-Detmold: „Ohne ihre großzügige finanzielle Unterstützung wären viele Veranstaltungen und Aktionen von ‚Pauline 2020‘, aber auch die Erstellung des Programmflyers und der Webseite, nicht möglich gewesen“, unterstreichen Hüser und Brand.